Frau hält ein Smartphone in der Hand © picture alliance / dpa | Matthias Balk Foto: Matthias Balk
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AUDIO: Tag der Kriminalitätsopfer: Frauen häufiger Opfer von digitaler Gewalt (1 Min)

Tag der Kriminalitätsopfer: Frauen häufiger Opfer von digitaler Gewalt

Stand: 22.03.2025 10:02 Uhr

Jedes Jahr im März macht der "Weiße Ring" am 22. März auf Betroffene und Opfer von Kriminalität aufmerksam. Der diesjährige "Tag der Kriminalitätsopfer" steht im Zeichen digitaler Gewalt, die überwiegend Frauen trifft.

Stalking, Identitätsdiebstahl, Gewaltandrohung: Digitale Gewalt trifft überwiegend Frauen. Nach aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) sind 62,3 Prozent der Betroffenen weiblich. Und viele sind nach Angaben der Opferhilfe-Organisation "Weißer Ring" gerade beim Thema Partnerschaftsgewalt doppelt betroffen, wenn sich physische oder psychische Gewalt von (Ex-)Partnern in Sozialen Netzwerken durch Stalking oder Rufschädigung fortsetzt.

Politisch aktive Frauen häufiger Opfer digitaler Gewalt

Studien der Organisation HateAid und der TU München bestätigen, dass auch Frauen, die sich politisch engagieren, im Netz häufiger zur Zielscheibe werden (63 Prozent) als Männer (53 Prozent). Etwa jeder vierten Betroffenen wurde digital auch physische Gewalt angedroht, beispielsweise Vergewaltigungen. Bei Männern sind es laut der Studien nur etwa drei Prozent. Aus diesem Grund würden laut Weißem Ring vor allem Frauen häufiger daran denken, ihr Engagement im Netz einzuschränkenals Männer.

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Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Die Linke) sprach sich anlässlich des Tages der Kriminalitätsopfer für einen größeren Fokus auf die Opfer von Gewalt aus. Zentrale Aufgabe der Justiz sei es laut Bernhardt, Straftaten zu verfolgen und zu ahnden. Dem Justizministerium komme dabei eine Querschnittsaufgabe zu. Sie verwies außerdem auf ein breites Netzwerk an Institutionen, Vereinen und Behörden im Land, die sich für den Opferschutz einsetzen. Ein Beispiel seien die neun Frauenhäuser im Land, in denen von Gewalt betroffene Frauen und Kinder Zuflucht fänden, so Bernhardt.

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.03.2025 | 16:00 Uhr

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