Schwerins OB Badenschier kündigt Widerspruch gegen Zensus-Zählung an

Stand: 27.06.2024 16:46 Uhr

Die aktuelle bundesweite Einwohnerzählung, der Zensus 2022, hat die ersten Ergebnisse veröffentlicht. Demnach wohnen in Schwerin weniger Menschen als vom Einwohnermeldeamt gezählt wurden.

Laut Zensus 2022 wohnten am 15. Mai 2022, dem Stichtag der Erhebung, 96.447 Menschen in Schwerin. Laut städtischer Meldebehörde waren es aber 1.328 Bewohner mehr. Der Leiter des Statistischen Amtes, Christian Boden, weist die Kritik der Stadt Schwerin an dem Zensus-Ergebnis zurück. Er sehe keinen Fehler in den Ergebnissen, in Schwerin sei gründlich gearbeitet worden. Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) hatte das Ergebnis am Mittwoch kritisiert.

Badenschier: Differenz des Zensus zum Melderegister nicht zu erklären

Die Differenz zwischen den Zahlen sei aus den eigenen statistischen Daten nicht zu erklären, so der Oberbürgermeister. Badenschier hatte angekündigt, Widerspruch gegen die Ergebnisse einzulegen. Denn bei den Einwohnerzahlen geht es auch ums Geld. Je mehr Einwohner, desto mehr Geld bekommt die Stadt Schwerin vom Land Mecklenburg-Vorpommern. Nach Informationen der Landeshauptstadt bewegt sich die Einwohnerzahl Schwerins laut Melderegister aktuell auf die 100.000-Marke zu - ab dieser Marke gilt eine Stadt offiziell als Großstadt. Aktuell wäre die Landeshauptstadt zahlenmäßig eine sogenannte Mittelstadt (20.000 bis maximal 100.000 Einwohner). Bis September will das statistische Amt nun eine Lösung zusammen mit der Stadt finden, dann werden die Zahlen amtlich.

 

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Nordmagazin | 27.06.2024 | 19:30 Uhr

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