Ein Kind sitzt an einer Schulbank. © picture alliance/dpa | Frank Hammerschmidt Foto: Frank Hammerschmidt
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Schlechte Bildung von Grundschülern: Oldenburg kündigt Konsequenzen an

Stand: 10.12.2022 08:40 Uhr

Als Reaktion auf den schlechten Bildungsstand bei Grundschülern soll es in MV künftig mehr Lern- und Übungszeiten geben. Und auch die frühkindliche Bildung in Kitas muss verbessert werden.

Nach schlechten Bildungstests von Grundschulkindern hat Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) Konsequenzen für Mecklenburg-Vorpommern angekündigt. Die Maßnahmen sollten die frühkindliche Bildung in den Kitas und Grundschulen stärken.

Sprache und Lernniveau im Blick

Der Sprachstand von Kita-Kindern soll künftig mit einem einheitlichen Sprachtest erhoben werden, wenn die Kinder vier Jahre alt sind. Damit könnten Sprachdefizite früher erkannt und die Sprachentwicklung besser gefördert werden, so Oldenburg. In den ersten vier bis sechs Schulwochen soll außerdem für jeden Erstklässler festgestellt werden, welche Lernvoraussetzungen er oder sie hat.

Mehr Mathe- und Deutschstunden

Nach einer Hamburger Idee soll das "Leseband" mit festen Lesezeiten und besonderen Übungen in allen Fächern Einzug halten. Geplant ist dies ab dem übernächsten Schuljahr. Außerdem soll es mehr Mathe- und Deutschstunden in der Grundschule geben sowie einen neuen Rahmenplan für diese Fächer. Das könnte allerdings noch zwei Schuljahre dauern. Alle Grundschulen werden künftig Willkommenswochen organisieren. Geplant sei auch, Deutsch und Mathe mit mindestens zwei Unterrichtsstunden zu verstärken.

Grundkompetenzen aus Kita mitbringen

Auch in den Kitas soll noch gezielter ausgebildet oder fortgebildet werden, um damit in der frühkindlichen Bildung die Kinder gut fördern zu können. Denn in der Kita erwerben Kinder Grundkompetenzen für den späteren Schulbesuch. Raph Grothe, Grundschulleiter aus Güstrow ist Vorsitzender des Grundschullehrerverbandes im Land, wünscht sich, dass Erstklässler die Kompetenz für das Sprechen und Verstehen schon mitbringen.

Kritik von CDU-Bildungsexperten Renz

Der CDU-Bildungsexperte im Landtag, Torsten Renz, sagte, Willkommenswochen und Lernstandserhebungen würden zu Lasten des Fachunterrichts gehen. Früher hätten "Erstklässler bis zu den Weihnachtsferien lesen gelernt, künftig würden sie sich und ihre Schule kennenlernen."

Im Oktober hatte eine Bildungsstudie gezeigt, dass die Fertigkeiten der Grundschüler vor allen im Bereich Sprache und Mathematik seit zehn Jahren rückläufig sind.

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