Rätsel um tote Robben vor Rügen: DNA-Analyse könnte Klarheit bringen
Wie starben die Robben vor Rügen? Diese Frage ist noch immer nicht geklärt. Eine DNA-Analyse könnte Klarheit bringen. Ob die dafür genommenen Proben geeignet sind, wird jetzt untersucht.
Nach dem rätselhaften Tod von mehr als 40 Robben vor der Küste Rügens prüfen Ermittler die Möglichkeit von DNA-Analysen. Wie ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft (Landkreis Vorpommern-Rügen) mitteilte, sind vorsorglich Abstriche innerhalb einer Reuse genommen worden. Man wisse aber nicht, ob diese für eine Analyse ausreichen.
Natürlicher Tod wird ausgeschlossen
Vom 28. September bis 30. Oktober waren 44 tote Robben vor allem im Südosten Rügens aufgefunden worden. Im Durchschnitt sind es im Jahr laut Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) sonst etwa 40 bis 50 an den Küsten von Mecklenburg-Vorpommern. Ein natürlicher Tod wird bei den 44 Tieren nach bisherigen Untersuchungen ausgeschlossen. Experten vom Deutschen Meeresmuseum vermuten, dass die Tiere ertrunken sind.
Reusen brauchen künftig Robbenschutz
Obwohl die Ursache für das Robbensterben noch nicht abschließend geklärt ist, gibt es eine Konsequenz für die Fischerei an der mecklenburgischen Ostseeküste: Reusen müssen künftig mit einem Schutz für Robben ausgestattet werden. Ende Oktober hatte ein ortsansässiger Fischer seine Reusen in dem Seegebiet freiwillig entfernt.
DNA-Proben im Jahr 2017 nicht analysefähig
Die Stralsunder Staatsanwaltschaft hatte schon im Jahr 2007 ermittelt, nachdem ähnlich viele tote Robben gefunden worden waren. Das Verfahren hatte sie jedoch 2018 ohne Anklage eingestellt. Die DNA-Proben aus einer damals im Verdacht stehenden Reuse seien nicht analysefähig gewesen, da sie durch das Meer ausgeschwemmt worden seien, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Selbst wenn mittels DNA-Analysen der Tod einzelner Robben in der Reuse nachgewiesen werde, bedeute das nicht, dass der Fischer vorsätzlich und strafbar gehandelt habe.