Öltanker "Eventin" soll nach Skagen geschleppt werden

Stand: 13.01.2025 16:17 Uhr

Der in der Ostsee vor Rügen havarierte Öltanker "Eventin" liegt mit Maschinenschaden vor Sassnitz und soll nach Dänemark geschleppt werden. Dafür ist allerdings eine Sondergenehmigung nötig. Der Tanker soll zur russischen Schattenflotte gehören.

Der Öltanker "Eventin" soll voraussichtlich heute Abend nach Skagen in Dänemark gebracht werden. Allerdings bedarf das einer Sondergenehmigung, die noch aussteht. Das teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee mit. Diese Informationen hat das Amt von der Reederei des Tankers bekommen. Da es sich bei dem Öl an Bord um Embargoware handelt, konnte das Schiff nicht nach Sassnitz oder in einen anderen deutschen Hafen geschleppt werden - das wäre nur in einem Notfall möglich gewesen. Allerdings gilt auch in Dänemark das Embargo gegen russisches Öl, deswegen das Warten auf die Sondergenehmigung. Für die Fahrt nach Skagen ist ein weiterer Schlepper unterwegs zu dem Havaristen.

Von Tanker geht keine Gefahr mehr aus

Der am Freitag havarierte Öltanker "Eventin" liegt mit 100.000 Tonnen Öl an Bord vor Sassnitz auf Reede. Von dem Schiff geht keine akute Gefahr mehr aus. Das Havariekommando hat seinen Einsatz beendet und an das Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt übergeben. Aus Sicht des Amts wird die Lage erst abgeschlossen sein, wenn der Tanker die deutschen Hoheitsgewässer verlassen habe, so Amtsleiter Stefan Grammann.

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Das Schiff "Turva" (vorne) des finnischen Grenzschutzes und der der russischen Schattenflotte zugerechnete Öltanker "Eagle S" auf der Ostsee nahe Porkkalanniemi (Finnland) am 26. Dezember 2024. © Finnish Border Guard LEHTIKUVA / HANDOUT / RAJAVARTIOSTO // FINNISH BORDER GUARD Foto: Finnish Border Guard LEHTIKUVA / HANDOUT / RAJAVARTIOSTO // FINNISH BORDER GUARD

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Der Tanker muss nun repariert werden. Die Besatzung hat bereits versucht den Fehler zu finden, bisher aber ohne Erfolg. Nicht nur die Hauptmaschine des Tankers ist ausgefallen, sondern auch die Hilfsaggregate. Aus diesem Grund durfte auch nicht der Anker geschmissen werden, da dieser ohne Hilfsaggregate nicht mehr hochzuhieven wäre. Der Tanker ist zwar manövrierunfähig, aber laut Havariekommando komplett dicht.

Deutscher Hafen kommt nicht in Frage

Die Frage, warum der Tanker nicht in einen deutschen Hafen geschleppt werden kann, wurde von Amtsleiter Stefan Grammann beantwortet. Zum einen sei das 274 Meter lange Schiff zu groß, um in die meisten deutschen Häfen zu passen. In Sassnitz-Mukran wäre grundsätzlich Platz, allerdings liegen dort schon die LNG-Schiffe. In Rostock wäre ein Anlaufen aufgrund der Größe des Tankers ebenfalls problematisch, da das Schiff den restlichen Hafenbereich blockieren würde. Zudem sei es aufgrund der Beladung mit sanktioniertem Öl nicht möglich, das Schiff einfach in einen deutschen Hafen einlaufen zu lassen.

Öltanker gehört zu russischer Schattenflotte

Der Öltanker "Eventin" wird von der Umweltorganisation Greenpeace der russischen Schattenflotte zugeordnet. Das sind Schiffe, mit denen Russland versucht, die westlichen Sanktionen zu umgehen und Öl zu verkaufen. Diese Schiffe fahren oft unter der Flagge von Ländern mit weniger strengen Gesetzen. Sie sind meist veraltet, rostig und marode und dadurch eine Gefahr für die Umwelt. Im Fall der "Eventin" kommt der Reeder aus den Arabischen Emiraten, der Tanker fährt unter der Flagge Panamas.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Mittagsschau kompakt | 13.01.2025 | 17:10 Uhr

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