Nach Ausbruch der Geflügelpest: 13.000 Tiere werden getötet
In einer Geflügelhaltung im Landkreis Rostock ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Rund 13.000 Tiere müssen heute getötet werden. Das Veterinäramt hat Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet.
Die Geflügelpest betrifft eine Wassergeflügelhaltung in Zarnewanz bei Tessin. In der Zucht leben rund 13.000 Tiere, die heute getötet werden sollen, nachdem das Vogelgrippe-Virus H5N1, also die Geflügelpest, festgestellt worden ist. Vermutlich hatten Kolkraben das Virus eingetragen. Diese dauerhaft vom Freilandbetrieb fernzuhalten, ist allerdings nahezu unmöglich.
Tötung der Tiere hat am Donnerstagmorgen begonnen
Seit dem Morgen ist eine Spezialfirma dabei, die Tiere einzufangen und mit einem speziellen Gas aus CO2 und Argon zu töten. Begleitet wird das von mehreren Tierärzten des Veterinäramtes des Kreises Rostock. Für Betriebsleiter Stratmann ist das ein schwieriger Tag. Mit Blick auf die frei laufenden Tiere hat er Tränen in den Augen. Das Unternehmen war gerade dabei, die Stufe 4 zu beantragen - ein Gütesiegel für eine besonders tiergerechte Haltung. Wie es auf dem Hof nun weitergehen wird, ist noch nicht ganz klar.
Infizierte Tiere sollten Weihnachtsbraten werden
Bei den infizierten Tieren handelt es sich nach Angaben des Hofbetreibers vor allem um Enten, die bereits als Weihnachtsbraten reserviert waren. Viele der Bestellerinnen und Besteller müssen sich eine Alternative suchen. Das Weihnachtsgeschäft fällt mit der Tötung aller Enten und Gänse also komplett aus. Die Tierseuchenkasse zahlt diesen Ausfall zwar, dennoch bleibt ein enormer wirtschaftlicher Schaden. Ob die Kasse auch für den Schaden der bereits geschlachteten und eingefrorenen Enten und Gänse ausgleicht, ist offen. Denn auch sie müssen vernichtet werden.
Schutzzone von drei Kilometern eingerichtet
Um zu verhindern, dass das Virus in weitere Tierhaltungen eingeschleppt wird, wurden um den Betrieb eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern sowie eine Überwachungszone mit einem Radius von zehn Kilometern eingerichtet. Beide betreffen die Stadt Tessin und mehrere umliegende Gemeinden sowie Ortschaften im Amt Gnoien. Alle Geflügelhalter in dem betroffenen Bereich sind aufgefordert, ihre Tiere nur noch in Ställen zu füttern und zu tränken. Außerdem müssen sämtliche Bestände dem Veterinäramt gemeldet werden.
Fall von Geflügelpest in Zarnewanz zuletzt im August
Erst vor gut drei Monaten war das Virus in Zarnewanz ausgebrochen, auch in dem jetzt betroffenen Betrieb. Zirka 6.500 Tiere mussten getötet werden. Warum die Vogelgrippe gleich zweimal innerhalb weniger Monate in seinem Betrieb ausgebrochen ist, konnte der Betriebsleiter der Schlachterei Pommernhof, Gerd Stratmann, bislang nicht nachvollziehen.