Nach Ausbruch der Geflügelpest: 13.000 Tiere in Zarnewanz getötet
Nachdem in einer Geflügelhaltung im Landkreis Rostock die Vogelgrippe ausgebrochen war, sind 13.000 Tiere getötet worden. Das Veterinäramt hat Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet.
In Zarnewanz bei Tessin sind in einer Geflügelhaltung 13.000 Enten und Gänse getötet worden. In dem Betrieb war Anfang der Woche das Vogelgrippe-Virus H5N1, also die Geflügelpest, festgestellt worden. Die Tötung sei am Nachmittag abgeschlossen worden, sagte ein Mitarbeiter gegenüber dem NDR. Vermutlich hatten Kolkraben das Virus in die Wassergeflügelzucht eingetragen. Der stellvertretende Landrat des Kreises Rostock, Stephan Meyer (CDU), sagte dem NDR, es sei besonders tragisch und bitter, dass es denselben Betrieb zweimal innerhalb von rund drei Monaten getroffen hat. Es sei ein Musterbetrieb, der viele Standards eingehalten hab. Dennoch gehe der Seuchenschutz als übergeordnetes Ziel vor, um weitere Ausbrüche zu verhindern.
Tötung mit speziellem Gas
Mitarbeiter einer Spezialfirma fingen die Vögel ein und töteten sie mit einem speziellen Gas aus CO2 und Argon. Begleitet wird die Tötung von mehreren Tierärzten des Veterinäramtes des Kreises Rostock. Für Betriebsleiter Stratmann war das ein schwieriger Tag. Mit Blick auf die frei laufenden Tiere hatte er Tränen in den Augen. Das Unternehmen war gerade dabei, die Stufe 4 zu beantragen - ein Gütesiegel für eine besonders tiergerechte Haltung. Wie es auf dem Hof weitergeht, ist noch nicht ganz klar.
Infizierte Tiere sollten Weihnachtsbraten werden
Bei den infizierten Tieren handelt es sich nach Angaben des Hofbetreibers vor allem um Enten, die bereits als Weihnachtsbraten reserviert waren. Viele der Bestellerinnen und Besteller müssen sich eine Alternative suchen. Das Weihnachtsgeschäft fällt mit der Tötung aller Enten und Gänse also komplett aus. Die Tierseuchenkasse zahlt diesen Ausfall zwar, dennoch bleibt ein enormer wirtschaftlicher Schaden. Auch die bereits geschlachteten und eingefrorenen Enten und Gänse dürfen nicht mehr verkauft werden. Laut Stratmann beläuft sich der Schaden insgesamt auf mehrere Hunderttausend Euro.
Schutzzone von drei Kilometern eingerichtet
Um zu verhindern, dass das Virus in weitere Tierhaltungen eingeschleppt wird, wurden um den Betrieb eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern sowie eine Überwachungszone mit einem Radius von zehn Kilometern eingerichtet. Beide betreffen die Stadt Tessin und mehrere umliegende Gemeinden sowie Ortschaften im Amt Gnoien. Alle Geflügelhalter in dem betroffenen Bereich sind aufgefordert, ihre Tiere nur noch in Ställen zu füttern und zu tränken. Außerdem müssen sämtliche Bestände dem Veterinäramt gemeldet werden.
Fall von Geflügelpest in Zarnewanz zuletzt im August
Erst vor gut drei Monaten war das Virus in Zarnewanz ausgebrochen, auch in dem jetzt betroffenen Betrieb. Zirka 6.500 Tiere mussten getötet werden. Warum die Vogelgrippe gleich zweimal innerhalb weniger Monate in seinem Betrieb ausgebrochen ist, konnte der Betriebsleiter der Schlachterei Pommernhof, Gerd Stratmann, bislang nicht nachvollziehen.