Kindesmissbrauch: Prozess beginnt in Neubrandenburg
Vor dem Landgericht Neubrandenburg hat der Prozess gegen einen 34-jährigen Mann und eine 36-jährige Frau aus Anklam begonnen. Sie sollen ihre gemeinsame Tochter schwer sexuell missbraucht haben.
Das Paar steht wegen des Vorwurfs des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern, Vergewaltigung sowie Herstellung und Besitz kinderpornografischer Inhalte vor Gericht. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Es gehe um höchstpersönliche Rechtsgüter und zudem werde eine Unterbringung des seit August 2024 in Untersuchungshaft sitzenden Angeklagten in ein psychiatrisches Krankenhaus erörtert, begründete der Richter den Ausschluss, der sich auf das gesamte Verfahren mit Ausnahme der Urteilsverkündung erstreckt. Die Anklage sei zudem sehr detailreich, so die Staatsanwältin. An dem Prozess nimmt ein Rechtsanwalt als Nebenkläger teil, der die Interessen des geschädigten Kindes vertritt.
Kind war anfangs gerade zwei Monate alt
Der Mann soll sich zwischen November 2022 und August 2024 mehrfach an dem Mädchen vergangen haben, anfangs war das Kind gerade einmal zwei Monate alt. Bilder und Videos von den Taten soll er zudem anderen zur Verfügung gestellt haben. Die angeklagte Frau soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft einmal selbst an den Missbrauchshandlungen teilgenommen haben, ansonsten habe sie es tatenlos geduldet.
Insgesamt drei Prozesstage angesetzt
Die 36-jährige Frau war schon 15 Minuten vor Prozessbeginn im Gericht. Sie trug einen weiß-blau gestreiften Kapuzen-Pulli und verdeckte sich zum Prozessauftakt vollständig das Gesicht. Der Angeklagte wurde um 10 Uhr vorgeführt und betrat den Verhandlungssaal mit Mütze und einem über das Gesicht gezogenen Schal, so dass nur die Augen frei waren. Am Prozess nimmt auch ein Gutachter teil. Für das Verfahren sind bis 21. Februar insgesamt drei Prozesstage angesetzt.
