Mukran: Terminal-Betreiber verkauft LNG nach Schweden

Stand: 16.09.2024 13:53 Uhr

Am LNG-Terminal in Mukran hat ein Tanker Flüssigerdgas aufgenommen, um es nach Schweden zu transportieren. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert dieses Geschäftsmodell des Terminalbetreibers Deutsche ReGas.

Ein kleines Tankschiff hat am Montag am LNG-Terminal im Hafen Sassnitz-Mukran bis zu 15.000 Kubikmeter Flüssigerdgas (LNG) aufgenommen. Es soll nach Angaben des Terminalbetreibers Deutsche ReGas nach Schweden transportiert werden. Laut ReGas gibt es dort kleine LNG-Regasifizierungsanlagen zur Versorgung der Bevölkerung, die auf diese Form der LNG-Anlieferung angewiesen seien, da keine großen LNG-Tanker an ihnen anlegen können.

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Der sogenannte Reload des LNG in Mukran sei für Gas-Versorger attraktiv, weil sie Transportkosten sparen würden, heißt es seitens der Deutschen ReGas. Bislang sei ein solcher Reload nur in Rotterdam, Zeebrügge oder Spanien möglich gewesen. Die Deutsche ReGas plant eigenen Angaben zufolge weitere solcher Weiterverkäufe. Das Unternehmen will sich so als Zwischenhändler im Ostseeraum etablieren.

Umweltverband kritisiert Geschäftsmodell

Die Umweltorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisierte dieses Geschäftsmodell der Deutschen ReGas. Es sei nicht über das LNG-Beschleunigungsgesetz abgedeckt. Das Terminal in Mukran war aufgrund dieses Gesetzes mit verkürzten Fristen genehmigt worden, um vor allem die Versorgung Deutschlands mit Erdgas abzusichern und eine befürchtete Gasmangellage zu vermeiden. Von Mukran aus wurde deshalb eine Pipeline nach Lubmin verlegt, um das Erdgas dort in das deutsche Gasnetz einspeisen zu können. Vor allem auf Rügen gibt es etliche Kritiker des LNG-Terminals, unter anderem hat Gemeinde Binz immer wieder versucht, gerichtlich gegen das Terminal vorzugehen.

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Nordmagazin | 16.09.2024 | 19:30 Uhr

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Landkreis Vorpommern-Rügen

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