Mitropa-Kanne und Schulterstücke Opfer des Museum-Feuers
Das Feuer im Schweriner Eisenbahnmuseum hat vermutlich zahlreiche Teile der facettenreichen Sammlung unwiederbringlich zerstört. Dazu gehören auch Schulterstücke historischer Uniformen und Speisewagen-Geschirr.
Auch am vierten Tag nach dem verheerenden Feuer im Mecklenburgischen Eisenbahn- und Technikmuseum in Schwerin durften die Mitglieder des Museumsvereins noch nicht in den Ruinen der alten Backsteinhalle nach Überbleibseln ihrer Sammlung suchen. Dennoch ist sich Vereinssprecher Klaus-Dieter Voss leider sicher, dass die gesamte historische Stellwerk- und die Fernmeldetechnik unwiederbringlich verloren ist. Vermutlich sind auch zahlreiche Dokumente aus der Zeit der Reichsbahn seit 1945 sowie die mit alten Werkzeugen ausgestatteten Werkstätten verbrannt.
Auch die Modellbahn Opfer der Flammen
32 Jahre lang haben die ehrenamtlichen Eisenbahnfans zusammengetragen, was mit der Reichsbahn zu tun hatte. Daraus hatten sie in liebevoller Kleinarbeit eine facettenreiche Ausstellung aufgebaut. Vom Brand vernichtet worden sind vermutlich die Sammlung alter Schulterstücke, eine Vitrine voller Laternen und all die Utensilien, die Reisende an die DDR-Speisewagen erinnern. Klaus-Dieter Voß befürchtet, dass auch der nachgebaute Fahrdienstleiterraum eines Dorfbahnhofs und die Modelleisenbahn des Vereins Opfer der Flammen wurden. Mindestens 20 Loks und mehr als 100 Güter- und Reisezugwagen rollten durch eine Miniaturlandschaft.
Vereinsmitglieder wollen nicht aufgeben
Ein Lieblingsstück unter den verbrannten Dingen kann Voss nicht benennen. "Mein Herz hing an der gesamten Sammlung. Und wir waren jedem dankbar, der über die Jahre dazu beigetragen hat." Das Feuer hat die Sammlung des Vereins nicht komplett zerstört. Die große Halle, in der die "richtigen" Loks und Wagen stehen, hat den Brand weitgehend unbeschadet überstanden. Das älteste Prunkstück, die Güterzugtenderlokomotive 91/134 ist 125 Jahre alt. Sobald der Brandursachengutachter die Ruine freigegeben hat, wollen die Vereinsmitglieder schauen, was noch zu retten ist. "Und wir werden alles daransetzen, das Museum wieder aufzubauen", verspricht Voss.