MV übernimmt Präsidentschaft der Bildungsministerkonferenz für 2025
Simone Oldenburg (Die Linke) übernimmt für 2025 die Präsidentschaft der Bildungsministerkonferenz. In diesem Jahr will sich Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin für mehr Chancengerechtigkeit einsetzen.
"Mehr Bildung ist drin. Für alle." Das Leitthema der Bildungsministerkonferenz für dieses Jahr ist ein ambitioniertes Versprechen. Denn noch immer bestimmt die soziale Herkunft von Kindern und Jugendlichen stark, welche Bildungswege sie gehen und welche Bildungsabschlüsse sie erreichen. Schulen können Türöffner für alle sein, glaubt die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, Simone Oldenburg. Dann aber müssten sie mehr sein als Orte zum Lernen. "Ein Kind kommt ja nicht nur in die Schule zum Lernen, es kommt als ganzes Kind: mit seinem Rucksack, seinen Interessen, seinem Zuhause. Auf diese Vielfältigkeit müssen wir besser eingehen durch mehr Fachkräfte, verschiedene Professionen und durch individuelle Angebote."
Teams aus Fachkräften sollen mehr individuelle Angebote entwickeln
Teams aus Lehrkräften, Schulsozialarbeitern, Sonderpädagogen und unterrichtsbegleitenden Fachkräften sollen das ermöglichen. Diese sogenannten multiprofessionellen Teams weiter zu entwickeln, ist ein Arbeitsschwerpunkt der Bildungsministerkonferenz in diesem Jahr. Lehrer-Gewerkschaften und Fachverbände fordern das seit Jahren. Längst nicht alle Schulen sind so aber ausgestattet. Hier seien noch nicht alle Potentiale ausgeschöpft, formuliert es Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin diplomatisch.
Oldenburg hofft auf Austausch unter Bundesländern
In Sachen Chancengerechtigkeit hofft sie auf den Austausch der 16 Bundesländer unter ihrer Präsidentschaft. "Wir brauchen eine Sammlung der besten Ideen, Konzepte und Projekte, um voneinander zu lernen." Das gelte auch für innovative Unterrichts- und Förderkonzepte, für digitale Bildungsangebote und für die Gestaltung der Übergänge zwischen den verschiedenen Bildungseinrichtungen, so Ministerin Oldenburg. Alles sei willkommen, was mehr Schülerinnen und Schülern einen Schulabschluss ermögliche und mehr Jugendlichen eine berufliche Perspektive biete.
Lehrerverband Bildung und Erziehung sieht Bildungsgerechtigkeit auch als Stadt-Land-Problem
Der Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) unterstützt das Thema Chancengerechtigkeit in der Bildungsministerkonferenz nachdrücklich. Mecklenburg-Vorpommerns VBE-Landevorsitzender Michael Blanck schaut dafür aber auch auf die Bildungschancen in Städten und ländlichen Räumen. Schülerinnen und Schüler an kleinen ländlichen Schulen müssten die gleichen Angebote bekommen wie die in großen Städten, so Blanck. Dazu gehöre eine gleichwertige Ausstattung der Schulen und ebenso qualifiziertes pädagogisches Personal. Der Bundesverband Bildung und Erziehung fordert umfangreiche Investitionen in das Bildungssystem noch in diesem Jahr. Nach den Wahlen und der Regierungsbildung müsse vor allem aus dem Digitalpakt 2.0 wieder Geld an die Schulen fließen. Auf den hatten sich Bund und Länder Ende 2024 noch geeinigt. Nun müssten Bund Länder und Kommunen konstruktiv dafür zusammenarbeiten. Die Bildungsministerkonferenz habe das zu begleiten und einzufordern.
Kultusministerkonferenz arbeitet seit diesem Jahr in neuer Struktur
Die Bildungsminister und -senatoren der Bundesländer bilden in diesem Jahr erstmals eine eigenständige Konferenz. Die frühere Kultusministerkonferenz hatte sich zu Jahresende in die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Kultur aufgeteilt, um effizienter zu arbeiten. "Ich verspreche mir davon viel," so Ministerin Oldenburg. "Wir können uns damit auf wichtige Bildungsthemen konzentrieren, schneller reagieren und gewinnen Zeit für den Austausch." Präsidentin der Wissenschafts-Ministerkonferenz ist in diesem Jahr Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD).