MV sperrt mehrere Schlossparks wegen Sicherheitsmängeln
Hunderte Bäume in den landeseigenen Schlossparks sind morsch oder geschädigt. Mehrere historische Anlagen gelten daher nicht mehr als verkehrssicher und werden jetzt komplett gesperrt. Umfangreiche Pflegearbeiten sind nötig.
Weil Hunderte Bäume in den historischen Parkanlagen Mecklenburg-Vorpommerns morsch sind oder andere Schäden aufweisen, sperrt das Land mehrere Anlagen komplett. Betroffen sind von Dienstag an die Parks Bothmer, Karlsburg und Ludwigsburg, wie die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen (SSGK) mitteilten. In den Schlossparks Schwerin und Wiligrad werden demnach Teile gesperrt. Der Schlosspark Ludwigslust darf bereits seit Ende August nicht betreten werden. Umfangreiche Sicherungsmaßnahmen am Baumbestand seien nötig, hieß es.
Ursache ist auch der Klimawandel
Allein im Schweriner Schlossgarten sind den Angaben zufolge 600 der 2.200 Bäume derzeit in dürftigem Zustand. Die Schäden hätten sehr unterschiedliche Ursachen. Auch der Klimawandel mache sich bemerkbar, es gebe einen dramatischen Zuwachs an Totholz. Wenn abgestorbene Äste herabstürzen, können Spaziergänger verletzt werden. Grund für die teilweise kompletten Park-Sperrungen ist laut SSGK die hohe Zahl und flächenmäßig breite Streuung der betroffenen Bäume. So seien etwa in Bothmer 300 von 800 Bäumen betroffen. Aus Baumkronen in Ludwigsburg müsste Totholz entfernt werden, dazu kämen dort etwa 200 beschädigte Bäume. In Karlsburg seien ebenfalls Maßnahmen an rund 300 Bäumen nötig. In Wiligrad beschränke sich die Sperrung auf den Hang zum Schweriner See.
Arbeiten sind kompliziert
Der Schweriner Schlossgarten könne über eine gekennzeichnete Wegstrecke weiter durchquert werden. Im Schlosspark Ludwigslust sollen nach Pflegearbeiten erste Teile der Anlage Anfang Dezember wieder zugänglich sein. Die hohe Zahl der nötigen Maßnahmen stelle die SSGK vor große Herausforderungen, hieß es. Da die Arbeiten an historischem Baumbestand in Gartendenkmälern erfolgten, dürften nur zertifizierte Fachfirmen sie durchführen. Weil die Kapazitäten dieser Firmen begrenzt seien, hätten jene Parks Priorität, die viel besucht werden und in denen zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. In Schwerin haben die Arbeiten am Dienstag begonnen.