MV bietet medizinisch-psychologische Hilfe in der Ukraine an
Im Januar haben das Land Mecklenburg-Vorpommern und die ukrainische Region Tschernihiw ein Partnerschaftsabkommen vereinbart. Jetzt waren Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) und Vertreter der Unimedizinen Rostock und Greifswald in der Ukraine.
Der Abschluss des Partnerschaftsabkommens zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der ukrainischen Region Tschernihiw im Januar war nur der Anfang. Jetzt ist Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) mit Vertreter der Unimedizinen Rostock und Greifswald in die Ukraine gereist, um ihre Zusammenarbeit zu konkretisieren.
250.000 Euro für Schutzräume in Schulen
Es soll auf jeden Fall eine langfristige Partnerschaft entstehen. Auch nach dem Krieg wolle man zusammenarbeiten, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD). Jetzt gehe es aber erst mal um konkrete Unterstützung mit dem Know-how aus Mecklenburg-Vorpommern, zum Beispiel bei der Minenberäumung. Das Land zahlt außerdem 250.000 Euro, um Schutzräume für Schulen einzurichten. Außerdem ist im Juni ein Sommercamp für 40 ukrainische Kinder aus dem Ort Koriukivka in Wismar geplant, finanziert mit Landesmitteln.
Unimedizin Rostock: Unterstützung bei Operationen
Die Unimedizinen Rostock und Greifswald haben außerdem Kooperationsvereinbarungen mit mehreren Krankenhäusern unterzeichnet. Die Mediziner aus Rostock um Professor Horst Aschoff unterstützen bei der chirurgischen Behandlung von Kriegsopfern. Sie wollen die Ukrainer bei Operationen im eigenen Land unterstützen, aber auch bei Workshops für Mediziner und dem Aufbau eines Rehabilitationszentrums helfen.
Unimedizin Greifswald: Hilfe durch Psychotherapie
In Greifswald kümmert sich Psychologieprofessorin Eva-Lotta Brakemeier mit ihrem Team darum, Psychiotherapeuten in der Ukraine auszubilden. Dort gebe es zwar schon einige gut ausgebildete Therapeuten, aber immer noch viel zu wenige. Nicht nur traumatisierte Soldaten bräuchten Betreuung, auch zivile Opfer und vor allem Kinder würden unter Depressionen und Angststörungen leiden. Umgesetzt werde das Ganze vor allem durch Online-Veranstaltungen. So sollen Kontakte geknüpft und gestärkt werden und wenn der Krieg vorbei ist, auch wieder im persönlichen Kontakt voneinander gelernt werden.