Landesweite Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen: Veranstaltungen
Während landesweiter Aktionswochen soll vor allem ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt werden. Noch bis in den Dezember finden in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Veranstaltungen statt.
Am 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Aus diesem Anlass wurden in Mecklenburg-Vorpommern schon in den vergangenen Tagen landesweit Treffen zu dem Thema organisiert und darüber informiert. Aber auch in den kommenden Wochen soll es noch vielerorts und in vielen Formen Veranstaltungen zu dem Thema Gewalt, vor allem gegen Frauen, geben.
Rostock: Aktionen, Lesungen und "World-Café"
So wird etwa die Universität Rostock in Kooperation mit der Hansestadt am Donnerstag das World-Café "Weil Gewalt verletzt" ausrichten. Am kommenden Montag liest Elke Mählmann beim Rostocker Frauen*Kulturverein "Die Beginen" aus ihrem Debütroman "Da will ich nicht hin". Am Tag danach soll es auf dem Doberaner Platz mehrere Aktionen geben, bei denen auch Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und die Gleichstellungsbeauftragte Cathleen Mendle-Annuschkewitz erwartet werden. Am 1. Dezember organisiert der Verein "Stark Machen" eine Choreographie im Tanzsaal Waldemarhof.
Wismar: Gestaltung des Stadtraums und Ausstellung
Am Freitag wird im Treff Lindengarten über Femizide - die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts - in Peru informiert. Zuvor wird am Wismarer Rathaus durch die Gleichstellungsbeauftragten und Mitarbeiterinnen des Frauenhauses der Hansestadt die orangefarbene "Nein zu Gewalt gegen Frauen" - Flagge gehisst, eine orangefarbene Bank zur Sichtbarkeit des Themas aufgestellt und im Anschluss zu Kaffee und Kuchen geladen. Weiter orangefarbene Bänke sollen am kommenden Montag vor der Malzfabrik in Grevesmühlen und dem Jobcenter Nordwestmecklenburg installiert werden. Am Samstag startet am Brunnen in der Krämerstraße eine Aktion des Zonta-Club Wismar. Im Stadthaus kann noch bis zum 29. November kostenfrei die Ausstellung "Ich - du - er - sie - Opfer einer Straftat kann jeder werden".
Schwerin: Filmvorführung, Vorträge und Workshops
In der Landeshauptstadt werden heute Nachmittag (22. November) am Rathaus und in der Dr. Külz-Straße Fahnen gegen Gewalt gehisst. Am 29. November werden bei einem Workshop im Haus der Begegnung "Finanzielle Kompetenzen für Frauen" vermittelt. Der Klub Einblick zeigt am Abend des 2. Dezember den Film "The Matthew Shepard Story" und lädt im Anschluss zur Diskussion. Im Schleswig-Holstein-Haus referiert Jessy James La Fleur am 4. Dezember über Gewalt und die Bedeutung von Frauenhäusern. Am Tag darauf informiert die Deutsche Rentenversicherung über "Frauen und Rente".
Im ganzen Land: Filme, Konzerte und mehr
Noch bis zum 29. November laufen Filme zum Thema Gewalt gegen Frauen im Kino Boizenburg, dem Luna Filmtheater in Ludwigslust und im Movie Star Parchim. Am Donnerstag gibt es auf dem Marktplatz in Ribnitz-Damgarten und vor dem Rathaus in Grimmen Kekse bei "Ein sicheres Plätzchen für jede Frau". Am Samstag organisiert die Volkshochschule Stralsund das Lesefrühstück "Der lange Weg zur Freiheit". Der Regionale Arbeitskreis gegen häusliche und sexualisierte Gewalt Vorpommern-Greifswald organisiert am 28. November den Fachtag "Irgendjemand muss es ihnen sagen", bei dem es um Gewalterfahrungen der Eltern aus der Sicht der Kinder geht.
Eröffnung in Warnemünder Bäckerei
Die landesweiten Aktionswochen wurden am Montag in einer Warnemünder Bäckerei eröffnet. Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Die Linke) verteilte dort Brötchen in Tüten, auf die eine Hotline-Nummer gedruckt wurde. Über die Nummer können von Gewalt betroffene Frauen Hilfe erhalten. "Gewalt kommt nicht in die Tüte" heißt die Aktion.
80 Prozent der Opfer sind Frauen
Die Tüten mit der Notfallnummer werden landesweit in 70 Bäckereifilialen verteilt. So will die Ministerin die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. "Leider gibt es noch immer Gewalt, speziell gegen Frauen und Mädchen. Wir müssen aufrütteln, die Gewalt ansprechen und den Opfern einen Ausweg bieten", betonte Bernhardt zu Beginn der Aktion. Einem aktuellen Lagebild des Bundeskriminalamtes zufolge gab es 2022 bundesweit mehr als 240.500 Betroffene von häuslicher Gewalt - das sind 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bernhardt zufolge sind rund 80 Prozent der Opfer Frauen.