Lärm von LNG-Terminal auf Rügen: Aufgeheizte Sondersitzung
Die Einwohner von Sassnitz auf Rügen hoffen weiter auf Lösungen der Deutschen Regas für die dauerhafte Lärmbelästigung durch deren LNG-Terminal im Hafen Sassnitz-Mukran. Eine Sondersitzung dazu am Dienstagabend blieb ergebnislos.
Etwa 100 Anwohnerinnen und Anwohner des Hafens Sassnitz-Mukran auf Rügen haben am Dienstagabend an einer Sondersitzung der Sassnitzer Stadtvertretung teilgenommen. Es ging um den Lärm, der von dem LNG-Terminal im Hafen kommt. Ebenfalls vor Ort waren vier Vertreter des Terminal-Betreibers Deutsche Regas. Die Stimmung in der Sitzung war angespannt, teils aufgeheizt.
Regas ohne konkrete Lösungen für Lärm-Problem
Die Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter sowie die anwesenden Bürgerinnen und Bürger verlangten konkrete Maßnahmen, um die Lärmbelästigung zu reduzieren. Die Vertreter der Regas erklärten, dass sie bereits an Maßnahmen arbeiten würden, diese aber noch nicht spruchreif seien. Weiter kündigten sie an, keine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage zu installieren. Anwohnerinnen und Anwohner hatten darauf gehofft, weil eine solche Anlage es der Regas ermöglichen würde, die Schiffe per Landstrom zu betreiben. Dann könnten die schiffseigenen Generatoren abgeschaltet werden, die das Brummen verursachen. Das Unternehmen arbeitet laut eigenen Angaben an anderen, deutlich effizienteren schallreduzierenden Maßnahmen - welche das sind, ließ es offen. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern (StALU) konnte nach eigenen Angaben aufgrund von Personalmangel nicht an der Sondersitzung teilnehmen. Das enttäuschte viele der Anwesenden. Sie wollten von den Mitarbeitenden des StALU wissen, inwieweit das Terminal noch durch das LNG-Beschleunigungsgesetz gerechtfertigt ist, wenn doch keine Gasmangellage vorherrscht.
StALU hat Lärm-Emissionen gemessen
Das StALU hatte in der Vergangenheit mehrfach Überschreitungen von Grenzwerten bei den Schallemissionen des LNG-Terminals im Hafen Mukran gemessen. Dort liegen auch Anzeigen von Menschen aus Sassnitz vor. Die immer wieder auftretenden Geräusche werden von Einwohnerinnen und Einwohnern als Brummen beschrieben. Je nach Windrichtung würden sie nicht nur von Anwohnenden im Ortsteil Mukran, sondern auch des Stadtgebiets von Sassnitz gemeldet, so Stefan Grunau von der CDU/FDP-Fraktion der Stadtvertretung zum Zeitpunkt der Einberufung der Sondersitzung Anfang Oktober.