Ladesäulen-Ranking: Vorpommern vorne
In Norddeutschland geht es beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos voran. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern teilen sich vergleichsweise wenige E-Autos einen öffentlichen Ladepunkt.
Der aktuellen Auswertung des VDA liegt das Verhältnis von zugelassenen E-Autos zu Ladesäulen zugrunde. Dabei steht der Landkreis Vorpommern-Rügen ganz oben in Mecklenburg-Vorpommern: Dort kommen nur 8,2 Elektroautos auf einen öffentlichen Ladepunkt - das bedeutet kurze Wartezeiten für die Fahrer. Dicht dahinter folgt der Kreis Vorpommern-Greifswald mit 11 E-Autos pro Ladepunkt, während Schwerin mit 11,9 auf Platz drei im Bundesland liegt. Bundesweit liegt Mecklenburg-Vorpommern mit einem Durchschnitt von 11,9 Fahrzeugen pro Ladepunkt auf Platz zwei - hinter Sachsen und vor Thüringen. Allerdings gibt es in Mecklenburg-Vorpommern relativ wenig E-Autos im Vergleich zu anderen Bundesländern. Dies wirkt sich entsprechend auf die Auswertung des VDA aus.
Schleswig-Holstein und Hamburg im Mittelfeld
Schleswig-Holstein verzeichnet demnach eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur, mit aktuell 14,5 E-Autos pro Ladepunkt - verglichen mit 17,1 im Vorjahr. Dabei teilen sich in Dithmarschen und Ostholstein nur etwa 9 Fahrzeuge eine öffentliche Ladesäule. Im Kreis Herzogtum Lauenburg dagegen ist das Verhältnis mit 24,4 deutlich schlechter. Im bundesweiten Vergleich rangiert Schleswig-Holstein im Mittelfeld. In Hamburg kommen rechnerisch rund 20 Elektroautos auf eine Ladestation. Damit hinkt der Ausbau trotz 550 zusätzlichen Ladepunkten seit Juli 2023 dem steigenden Fahrzeugbestand hinterher. Hamburg landet auf Platz 12 im Bundesvergleich.
Emden als Vorreiter im Bundesvergleich
Bundesweit führt Emden mit einem besonders niedrigen Verhältnis von nur 4,5 E-Autos pro Ladepunkt. Niedersachsen bewegt sich insgesamt im Mittelfeld, mit 20,1 beziehungsweise 17,2 E-Autos pro Ladepunkt. Am unteren Ende rangieren Hessen (21,5 Autos), Rheinland-Pfalz (21,7 Autos) und das Saarland (24,3 Autos). Trotz Fortschritten betont der Verband der Automobilindustrie (VDA), dass der weitere Ausbau der Ladeinfrastruktur entscheidend für die Förderung der E-Mobilität bleibt, um mit dem anhaltenden Fahrzeugwachstum Schritt zu halten.
VDA: Lücke zwischen Angebot und Bedarf kleiner geworden
Bundesweit setzt sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur ebenfalls dynamisch fort. Der VDA-Auswertung zufolge gab es Stand Anfang Juli dieses Jahres 142.793 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon 30.048 Schnellladepunkte. "Damit ist die seit Jahren klaffende Lücke zwischen Angebot und Bedarf bei der öffentlichen Ladeinfrastruktur für E-Pkw, die von 2020 bis 2022 sukzessive angewachsen war, erneut kleiner geworden", erklärte der VDA. Auch wenn der Fahrzeugbestand langsamer wächst, ermöglicht das wachsende Ladenetz eine Entlastung für bestehende E-Auto-Fahrer, die weniger Konkurrenz um Ladeplätze befürchten müssen.
Nachmeldungen nicht erfasst
Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass das Wachstum des Ladenetzes schwierig exakt zu bestimmen ist, da es durch Nachmeldungen von Ladepunkten immer wieder zu Anpassungen kommt. Die Daten der VDA-Auswertung basieren auf Angaben der Bundesnetzagentur zu den Ladepunkten in Deutschland. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wird auf die Juli-Daten zurückgegriffen, obwohl die Anzahl der Ladepunkte mittlerweile weiter gestiegen ist.
Knapp 2,5 Millionen E-Autos und Plug-in-Hybride in Deutschland
Das Kraftfahrt-Bundesamt meldet zur Jahresmitte 2,48 Millionen rein batteriebetriebene Elektroautos und Plug-in-Hybride. Damit kommen im Schnitt 17,3 Stromer auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt. Das ist deutlich besser als vor einem Jahr, als es nach der Berechnungsmethode des VDA noch rund 21 E-Autos waren. Dazu hat neben dem eher zügigen Wachstum des Ladenetzes aber auch beigetragen, dass der E-Fahrzeugbestand zuletzt deutlich langsamer gewachsen ist. Experten gehen davon aus, dass der Trend zum Ausbau anhält, um den steigenden Bedarf durch E-Fahrzeuge weiterhin zu decken.