E-Mobilität: Mecklenburg-Vorpommern im Ländervergleich weit hinten
Bei der E-Ladeinfrastruktur für Elektroautos liegt Mecklenburg-Vorpommern weit hinten. Die etwa 18.000 E-Autos können nur an durchschnittlich 20 Ladepunkten pro 100 Kilometer Straße Strom bekommen.
Beim Thema E-Mobilität liegt Mecklenburg-Vorpommern laut einem Ländervergleich des ADAC weit hinten. Demnach müssen sich die etwa 18.000 E-Autos rund 20 Ladepunkte auf 100 Kilometer Strecke teilen. Damit liegt Mecklenburg-Vorpommern auf dem vorletzten Platz im Ländervergleich des ADAC.
Schleswig-Holstein mit doppelt so vielen Ladesäulen
In einem Interview mit dem NDR erklärte Christian Hieff, Pressesprecher des ADAC: "Wir haben jetzt ungefähr 1.600 Ladepunkte in Mecklenburg Vorpommern, könnte man sagen. Klingt doch schon mal ganz viel. Aber ein kleiner Vergleich zu Schleswig Holstein, das ja auch in direkter Konkurrenz zu Tourismus zur MV steht. Da sind es 5.000, also dass es zweieinhalb mal mehr Ladepunkte."
Verband der Automobilindustrie sieht MV vorne
Andere Statistiken, wie beispielsweise die des Verbandes der Automobilindustrie, zeichnen ein besseres Bild. Demnach teilen sich etwa 15 Fahrer der in MV zugelassenen E-Autos eine Ladesäule, was Mecklenburg-Vorpommern auf den dritten Platz in der Statistik setze. Der ADAC sieht diese Statistik eher problematisch, denn der Verband der Automobilindustrie berücksichtige nicht die Zahlen der Urlauber im Land. Denn mit der Zahl der Touristen im Land steige auch die Nachfrage an E-Ladesäulen. Allein im letzten Jahr konnten rund 30 Millionen Übernachtungen verzeichnet werden.
Landeswirtschaftsminister sieht Problem bei Bundesförderung
Das Problem liegt laut Landeswirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) bei der Bundesförderung. Dort werde die Zahl der Ladesäulen danach beurteilt, wie viele Besitzer von Elektroautos in einem Bundesland sind. "Das schließt natürlich die Touristen normalerweise nicht mit ein. Aber wir sehen insbesondere an den Küsten, dass viele Betriebe umrüsten, damit sie ihren Gästen entsprechende Lademöglichkeiten anbieten können", erklärt Meyer.
Standortattraktivität wichtiger Faktor
Zudem spielt auch die Standortattraktivität bei der Vergabe der Ladesäulen eine erhebliche Rolle. Dadurch, dass die meisten E-Ladesäulen privatwirtschaftlich finanziert sind, rentieren sich Gebiete mit einer geringen Einwohnerdichte für die Anbieter meist nicht. Auch Gegenden mit vielen Eigenheimen gelten als ungünstige Standorte, denn hier laden viele Menschen ihr E-Auto zu Hause mit einer Wallbox.