Erste Ladezone für Elektroautos in Schwerin
Vorher ein Parkstreifen, jetzt eine Ladezone für emissionsfreie Fahrzeuge: Schwerin testet in der Arsenalstraße zusammen mit der Universität Stuttgart ein neues Konzept der modernen Mobilität.
In Schwerin gibt es jetzt eine Ladezone für emissionsfreie Fahrzeuge. Der mehrere Meter lange Parkstreifen in der Arsenalstraße ist am Montag eröffnet worden. Als Ideengeber mit involviert ist die Universität Stuttgart.
Verstärkte Kontrollen durch Ordnungsamt
Montags bis Samstags, von 7 bis 18 Uhr, darf der mehrere Meter lange Streifen in der Arsenalstraße nur noch von Elektrofahrzeugen genutzt werden. Ob diese Autos einem Paketzusteller, einem anderen Unternehmen oder einer Privatperson gehören, ist egal, nur der Antrieb zählt. Und der muss elektrisch oder auf Basis von Wasserstoff funktionieren. Wer mit einem Diesel- oder Benzinfahrzeug auf der Fläche parkt, bekommt, laut Schwerins Umweltdezernent Bernd Nottebaum (CDU), einen Strafzettel. Das Ordnungsamt soll an der Ladezone verstärkt kontrollieren.
Projekt: Lieferverkehr der Zukunft
Die Ladezone ist Teil eines größeren Projekts in Schwerin, das den Lieferverkehr der Zukunft erproben soll. In Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart wurden bereits Lastenfahrräder und auch eine Straßenbahn für den Pakettransport getestet. Diese Pilotprojekte werden vom Bund mit einer höheren sechsstelligen Summe gefördert, so Nottebaum. Das Projekt läuft noch bis Ende dieses Jahres, der erste Testzeitraum für die Ladezone ist bis Juli geplant. Dann sollen die Ergebnisse ausgewertet werden. Nottebaum: "Wenn der Test erfolgreich verläuft, könnten wir nach Absprache mit dem Ortsbeirat weitere solcher Ladezonen einrichten. Wir sind gespannt, wie die Paketdienstleister dieses Angebot annehmen."
Das Ziel: Vollelektrisch in Schwerin
Der Paketdienstleister DHL beteiligte sich bereits an der Paket-Straßenbahn, die Ladezone werden die Fahrer in Schwerin auch nutzen, erklärt Christian Weinert, der zuständige Abteilungsleiter. "Wir sind in Schwerin schon zu 50 Prozent mit Elektrofahrzeugen unterwegs und das sollen noch mehr werden. Die Ladeinfrastruktur haben wir und die Fahrzeuge haben genug Reichweite für einen Liefertag", so Weinert. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts will die Verwaltung in die künftige Stadtplanung mit einbeziehen und mehr Anreize, zum Beispiel für elektrische Autos, schaffen. Ein Ergebnis gab es bereits am Tag der Vorstellung: Ein VW-Caddy, der nicht emissionsfrei war, parkte in der Ladezone. Dafür gab es einen Strafzettel.