Flüssigerdgasterminal, LNG-Terminal im Hafen von Sassnitz-Mukran auf der Insel Rügen © Jochen Tack
Flüssigerdgasterminal, LNG-Terminal im Hafen von Sassnitz-Mukran auf der Insel Rügen © Jochen Tack
Flüssigerdgasterminal, LNG-Terminal im Hafen von Sassnitz-Mukran auf der Insel Rügen © Jochen Tack
AUDIO: LNG-Terminal in Mukran: Gemeinde Binz hat erneut Klage eingereicht (1 Min)

LNG-Terminal auf Rügen: Gemeinde Binz hat erneut Klage eingereicht

Stand: 08.04.2025 11:53 Uhr

Die Gemeinde Binz wehrt sich weiter gegen das LNG-Terminal in Mukran und hat jetzt erneut Klage gegen die Genehmigung des Terminals beim Bundesverwaltungsgericht Leipzig eingereicht.

Mit der Klage geht Binz den nächsten juristischen Schritt. Eilanträge, die die Gemeinde vorher schon eingereicht hatte, waren vor dem Bundesverwaltungsgericht gescheitert. Wegen der weiteren Klage sei das Gericht nun verpflichtet, den Fall noch genauer zu prüfen, so der Binzer Bürgermeister Karsten Schneider (parteilos) gegenüber dem NDR.

Schutz für Natur und Bevölkerung sei nicht hinreichend gewährleistet

Schneider sieht in dem LNG-Terminal weiterhin eine ständige Sicherheitsgefahr für Einheimische und Touristen. Daneben würden sich zudem viele über anhaltenden Lärm beschweren, der durch die Anlagen entsteht und teilweise bis nach Binz zu hören sei. Außerdem verwies die Gemeinde auf die geringe Nutzung des Terminals. Laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) war die Anlage im ersten Quartal dieses Jahres nur zu fünf Prozent ausgelastet.

Auch die Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen befürwortet den erneuten Gang vor Gericht. Das LNG-Terminal widerspreche jeglichem Verständnis von Naturschutz und nachhaltiger Entwicklung an einem Ort, der für Erholung, Biodiversität und Lebensqualität stehe, heißt es in einer Erklärung.

Deutsche ReGas sieht sich als Opfer der Preispolitik

Angaben der Deutschen Umwelthilfe zufolge wurden im Jahr 2024 von Mukran auslediglich 1,3 Milliarden Kubikmeter Gas in das deutsche Leitungsnetz eingespeist.Die Deutsche ReGas hatte die angestrebte Gesamtkapazität mit 13,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr angegeben. Eine "Fehlinvestition mit Ansage", so die DUH. Die private Deutsche ReGas sieht den Grund für die geringen Kapazitäten hingegen im staatlichen Wettbewerber "Deutsche Energy Terminal (DET)". An den Terminals in Wilhemshaven und Brunsbüttel wird nämlich ebenfalls LNG importiert. 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 08.04.2025 | 11:00 Uhr

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Landkreis Vorpommern-Rügen

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