LNG-Terminal in Lubmin startet am 14. Januar den Betrieb
Das LNG-Terminal im vorpommerschen Lubmin soll am 14. Januar an den Start gehen. Zur Inbetriebnahme haben nach Unternehmensangaben auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ihren Besuch angekündigt.
Zusammen mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Umweltminister Till Backhaus (beide SPD) solle die letzte ausstehende Betriebsgenehmigung an die Betreiber übergeben werden, teilte der Terminal-Betreiber Deutsche ReGas am Freitag mit. Am Donnerstag hatte das zuständige Umweltministerium in Schwerin grünes Licht für das Terminal gegeben. Ab Montag sollen die Unterlagen erneut für vier Tage zur Einsicht ausgelegt und im Internet veröffentlicht werden. "Danach kann der Genehmigungsbescheid unterschrieben und offiziell überreicht werden", teilte Backhaus mit. Das Terminal sei "unfassbar schnell" realisiert worden, sagte der Vorstandschef der Deutschen ReGas, Stephan Knabe.
Backhaus: Keine Biozide, keine Erwärmung des Boddens
Laut Backhaus handelt es sich bei Lubmin um einen "idealen Standort". Gleichwohl liege dieser in Nachbarschaft zu einem sensiblen Ökosystem. "Ich lege deshalb großen Wert auf die Feststellung, dass hier nahe des Greifswalder Boddens keine Biozide eingesetzt werden und auch keine Erwärmung des Boddens zu befürchten ist." Die Umweltschutzorganisation BUND hatte den Standort Lubmin als ungeeignet kritisiert, da es sich dort um flache, sensible Boddengewässer handele. Laut Backhaus hat der Betreiber, die Deutsche ReGas, eine Betriebsdauer bis Ende 2031 beantragt. Die Infrastruktur in Lubmin sei auch für die Einspeisung von Wasserstoff nutzbar.
Baubeginn im September - Schiffe startklar
Das Terminal in Lubmin soll zunächst eine Einspeisekapazität bis 5,2 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich haben. Die Deutsche Regas hatte im September mit den Bauarbeiten für das Terminal begonnen. Ursprünglich sollte am 1. Dezember der Betrieb aufgenommen werden, aber die erforderlichen Genehmigungen lagen noch nicht vor. Kurz vor Weihnachten wurde die Genehmigung für einen begrenzten Testbetrieb erteilt. Das als Regasifizierungs-Einheit dienende Schiff "Neptune", der LNG-Tanker "Seapeak Hispania" sowie der LNG-Shuttle-Tanker "Coral Furcata" waren in den vergangenen Wochen in Lubmin eingetroffen.
Mehrere LNG-Terminals als Reaktion auf russischen Gasliefer-Stopp
Das privat finanzierte Terminal gehört zu den ersten betriebsbereiten LNG-Terminals Deutschlands. Im niedersächsischen Wilhelmshaven war Ende des Jahres im Rahmen eines Testbetriebs das erste Mal Erdgas eingespeist worden. Ein Terminal in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein soll in Kürze an den Start gehen. Deutschland setzt beim Ersatz ausbleibender russischer Gaslieferungen unter anderem auf per Schiff geliefertes LNG. Dieses wird wieder in den gasförmigen Zustand versetzt und ins Netz eingespeist.