Schaalseemaräne © NDR
Schaalseemaräne © NDR
Schaalseemaräne © NDR
AUDIO: Arten- und Bestandsschutz: Fischzucht in Hohen Sprenz (3 Min)

Klimawandel bremst Fischnachwuchs: MV setzt Millionen Zuchtfische aus

Stand: 19.02.2024 12:38 Uhr

Da die Umweltbedingungen es einigen Fischarten immer schwerer machen, sich auf natürlichem Wege zu vermehren, wird die Zucht zunehmend wichtiger. Meerforelle und Aalquappe sind besonders betroffen. Im März werden wieder frisch geschlüpfte Exemplare in Gewässern in Mecklenburg-Vorpommern ausgesetzt.

Die durchschnittlichen Wassertemperaturen in den Flüssen und Seen von Mecklenburg-Vorpommern sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Zudem waren die Wasserstände vielerorts niedriger als gewöhnlich. Einige Fischarten kommen mit diesen Bedingungen nicht zurecht - ihre Bestände schrumpfen. Um diese zu stützen, werden bestimmte Arten gezielt gezüchtet. Marko Röse, der Gewässerwart des Landesanglerverbandes, hat die Fischbestände im Blick. Er sagt, dass sowohl die Meerforelle als auch die Aalquappe besonders stark von der Entwicklung betroffen sind.

Videos
Junge Glasaale werden aus einer Kiste in einen Kescher geschüttet. © Screenshot
3 Min

Müritz-Fischer setzen Glasaale aus

Aale fangen und sie verkaufen reicht nicht. Die Fischer müssen auch für einen gesunden Bestand in ihrem Gewässer sorgen. 3 Min

1,5 Millionen Aalquappen sollen in MV ausgesetzt werden

Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock plant in diesem Jahr, rund 200.000 Meerforellenbrütlinge auszusetzen. Die Unterstützung des Aalquappenbestands übernimmt der Landesanglerverband. Im März sollen etwa 1,5 Millionen frisch geschlüpfte Fische in den Seen und Flüssen von Mecklenburg-Vorpommern landen. Die Nachzuchten stammen aus einer Brutanlage in Hohen Sprenz im Landkreis Rostock. Der Fischer Werner Loch züchtet hier am Hohen Sprenzer See im Landkreis Rostock verschiedene Fischarten - je nach Jahreszeit von Aalquappe bis Zander.

Artenschutzprogramm für Meerforellen

Fischer Werner Loch am Hohen Sprenzer See. © NDR/Mario Jeschke
Fischer Werner Loch betreut die Nachzucht der gefährdeten Fischarten am Hohensprenzer See.

Aktuell kümmert sich Loch um etwa viereinhalb Millionen Fischeier zum Beispiel von Meerforellen und Maränen. In gläsernen Zylindern werden sie ständig von frischem, gefiltertem Seewasser umspült. Auch die gefährdete Schaalseemaräne wächst in einem Bootsschuppen heran. An ihrer Wiederansiedlung beteiligen sich die Länder Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die Lieblinge des Fischers sind aber die Aalquappen. Sie werden immer seltener und Loch betreut seine Zucht mit Hingabe. "Das sind die heiligen Tiere", sagt er und holt einige mit dem Kescher ans Tageslicht. Die Aalquappe ist die einzige Dorschart, die im Süßwasser lebt. Anderthalb Millionen dieser besonderen Fische gehen - wenn sie im März geschlüpft sind - an den Landesanglerverband und werden in den Seen und Flüssen von Mecklenburg-Vorpommern ausgesetzt.

Weitere Informationen
Schaalseemaräne © NDR

Comeback im Schaalsee: Maränen-Nachzucht erfolgreich

Eine Restpopulation der Schaalseemaräne im rund 90 Kilometer entfernten Drewitzer See hilft dabei, die Art zu erhalten. mehr

Fischerboot liegt in Wismarer Hafen. © NDR

Sea-Ranger: Neue Fischerausbildung in MV geht in die Pilotphase

Im Oktober sollen Umschulungen beginnen, Anfang 2024 die ersten Förster des Meeres ihre Arbeit aufnehmen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 19.02.2024 | 12:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Wildtiere

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Experten des Deutschen Meeresmuseums untersuchen eine Kegelrobbe. © dpa Foto: Stefan Sauer

Backhaus reagiert nach Robbensterben: Neue Reusen-Regel für Ostsee

Die Ursache für den Tod von 44 Tieren ist noch nicht abschließend geklärt. Umweltminister Backhaus zieht dennoch eine Konsequenz für den Fischfang. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?