Bundespolizisten im Einsatz im deutsch-polnischen Grenzgebiet.
Bundespolizisten im Einsatz im deutsch-polnischen Grenzgebiet.
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Illegale Einreisen: Deutlich weniger in Deutschland, mehr in MV

Stand: 18.01.2025 08:56 Uhr

Die Zahl der unerlaubten Einreisen ist in ganz Deutschland 2024 deutlich zurückgegangen. Nicht so in Mecklenburg-Vorpommern: Hier nahm die Zahl der unerlaubten Einreisen aus Polen 2024 zu.

Waren es 2023 noch weit über 127.000 Menschen, die ohne gültige Pässe oder Visa nach Deutschland eingereist sind, registrierte die Bundespolizei im vergangenen Jahr etwas über 83.000 unerlaubte Einreisen, verzeichnete also einen deutlichen Rückgang um knapp 35 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern ist es dagegen umgekehrt: Hier nahm die Zahl unerlaubter Einreisen aus Polen 2024 sogar zu. Insgesamt registrierte die Bundespolizei Pasewalk im vergangenen Jahr über 700 Migrantinnen und Migranten mehr als 2023, das entspricht einer Zunahme von rund 40 Prozent.

Kaum natürliche Hindernisse zwischen MV und Polen

Der Bundespolizei zufolge hat das vor allem praktische Gründe. Um aus Polen nach Mecklenburg-Vorpommern zu kommen, müsse man nicht etwa einen breiteren Fluss oder andere größere Hindernisse queren. Egal ob nun im Bereich Penkun, Löcknitz oder Ahlbeck auf der Insel Usedom. Die "grüne Grenze" könne ohne Probleme überquert werden. Südlich von Penkun in Brandenburg ist die Situation anders. Dort bilden etwa bei Eisenhüttenstadt die breite Oder und noch weiter südlich die Neiße die Grenze. Da aber sämtliche Brücken über Oder und Neiße kontrolliert werden, hat sich laut Bundespolizei die Route nach Mecklenburg-Vorpommern verlagert.

Knapp Hälfte der Eingewanderten abgewiesen

Viele Menschen kommen aus Syrien, allerdings nach dem Sturz des Assad-Regimes mit abnehmender Tendenz. Ansonsten auch aus Afrika, der Türkei, Indien und der Ukraine. Die meisten Eingewanderten stellen einen Asyl-Antrag. Von den im vergangenen Jahr rund 2.400 unerlaubt nach Mecklenburg-Vorpommern eingereisten Menschen hat die Bundespolizei 1.070 wieder nach Polen zurückgeschickt. Unter anderem weil sie beispielsweise in einem anderen EU-Land bereits als Flüchtlinge registriert sind.

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Belarus-Route nach wie vor hoch frequentiert

Die meisten Einwanderinnen und Einwanderer kommen immer noch über die Belarus-Route und dann weiter über Polen nach Mecklenburg-Vorpommern. Viele sind per Flugzeug aus ihren Heimatländern direkt nach Minsk geflogen oder Russland hilft ihnen. Russland stelle den Migranten sehr schnell Einreise-Visa aus und sorge auch dafür, dass sie zügig nach Belarus kommen, so die europäische Grenzschutzagentur Frontex. Laut Bundespolizei hat Polen mitllerweile einen hohen Grenzzaun zu Belarus gebaut. Trotzdem schaffen es noch immer viele Menschen, die stark gesicherte Grenze mit Hilfe von Schleusern zu überwinden. Viele Migranten versuchten auch, von Belarus aus in das Baltikum zu gelangen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 18.01.2025 | 08:00 Uhr

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