Hafen Sassnitz-Mukran führungslos: Keine Nachfolge für Sievers
Der Hafen Sassnitz-Mukran gehört mit dem LNG-Terminal zu den strategisch wichtigen Häfen in Mecklenburg-Vorpommern. Geschäftsführer Harm Sievers ist in den Ruhestand gegangen. Ein Nachfolger wurde nicht gefunden.
Bereits im November vergangenen Jahres hatte Harm Sievers seinen Rückzug als Geschäftsführer des Hafens Sassnitz-Mukran angekündigt. Am Montag ist Sievers nun offiziell gegangen. Den Gesellschaftern - dem Land und der Stadt Sassnitz - gelang es nicht, rechtzeitig einen Nachfolger zu finden.
CDU sieht dringenden Handlungsbedarf
Sievers hatte erst im Frühjahr seinen Vertrag bis zum 30. September verlängert, um einen Nachfolger einzuarbeiten. Das Ausschreibungsverfahren wurde im Mai gestartet. Die Kritik der Opposition im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns fällt heftig aus. Nachdem es schon beim LNG-Terminal drunter und drüber gehe, sei jetzt wohl der Hafen selbst dran, so CDU-Fraktionschef Daniel Peters. Die Regierung müsse umgehend handeln und den Missstand beheben. Die Untätigkeit gefährde nicht nur wirtschaftliche Potenziale, sondern auch das Vertrauen in Mecklenburg-Vorpommern als verlässlichen Wirtschaftsstandort.
Hängepartie für strategisch wichtigen Hafen
Der Hafen wird nun zunächst durch Prokuristen geführt. Wie es danach weitergeht, ist noch unklar. Das bestätigte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) gegenüber dem NDR. Aus Sassnitz gab es bisher keine Reaktion, obwohl die Stadt 90 Prozent am Hafen hält. Insider sprechen von einer Hängepartie, die sofort beendet werden müsse. Sassnitz-Mukran sei ein strategisch wichtiger Hafen mit kritischer Infrastruktur.
Bisher nur Gerüchte um Nachfolger
In Hafenkreisen wird aber ein Name im Zusammenhang mit einer möglichen Nachfolge immer wieder genannt: Henry Foster. Derzeit ist der gebürtige Sassnitzer Geschäftsführer der IAG - der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft mbH. Auf NDR Anfrage hat dieser bisher nicht reagiert, daher lassen sich diese Gerüchte nicht bestätigen. Aus Hafenkreisen hieß es aber noch, dass der Hafen nicht nur verwaltet werden müsse, sondern jemand gebraucht werde, der den Mukran-Port strategisch betrachte, um sein volles Potential auszuschöpfen.