Fährhafen Sassnitz-Mukran: Suche nach neuem Chef verzögert
Der Fährhafen Sassnitz auf Rügen steht vor personellen Problemen. Mitte Mai verlässt der langjährige Geschäftsführer Harm Sievers den Hafen. Bekannt ist das seit Herbst 2023. Doch erst jetzt geht das Land auf die Suche nach einem Nachfolger.
Das Ausschreibungsverfahren für den Führungsposten in dem strategisch wichtigen Hafen startet in den kommenden Tagen - also fünf Monate, nachdem Sievers seinen Ausscheiden bekanntgegeben hatte. Als Begründung führt das Wirtschaftsministerium in Schwerin an, dass sich Aufsichtsrat und Gesellschafter entschieden hätten, die Nachfolgesuche durch einen Personaldienstleister durchführen zu lassen. Die Beauftragung sowie die Vorbereitung hätten jedoch sehr lange gedauert.
Regelbetrieb des LNG-Terminals im Hafen steht bevor
Das Land ist neben der Stadt Sassnitz Gesellschafter des Hafens, der mit dem LNG-Terminal an strategischer Bedeutung gewonnen hat. Bis Mitte Mai soll im Hafen das LNG-Terminal in den Regelbetrieb starten - verbunden damit sind bis zu 110 Schiffsanläufe von LNG-Tankern pro Jahr.
Kritik der Opposition: Kontinuität des Hafenbetriebs gefährdet
Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Hafens hagelt es Kritik von der Opposition. Jutta Wegner, die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, zeigte sich fassungslos. Die Verzögerung berge erhebliche Risiken für die Kontinuität und Effizienz des Hafenbetriebs. CDU-Fraktionschef Daniel Peters hält das Vorgehen des Landes für "grob fahrlässig". Das Personalmanagement sei eine Frechheit, so Peters weiter. Er fordert, dass eine kompetente Nachfolge schnellstmöglich sichergestellt wird, um den reibungslosen Betrieb des Hafens nicht zu gefährden.
Interimslösung mit Sievers bis in den Herbst angestrebt
Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es nun, die Stellenausschreibung solle in den kommenden Tagen durch den beauftragten Personaldienstleister veröffentlicht werden. Genutzt würden dafür die gängigen Plattformen wie Stepstone, Xing, LinkedIn sowie die Homepage des Fährhafens. Bis ein Nachfolger gefunden ist, kann es also noch länger dauern. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums arbeiten Gesellschafter und Aufsichtsrat derzeit an einer Interimslösung mit Sievers. Er soll demnach bis in den Herbst hinein weiter zur Verfügung stehen.