Die Unterkunft für Ukraine-Geflüchtete in Groß Strömkendorf am Morgen nach dem Brand. © NDR/ Christoph Woest Foto: Christoph Woest
Die Unterkunft für Ukraine-Geflüchtete in Groß Strömkendorf am Morgen nach dem Brand. © NDR/ Christoph Woest Foto: Christoph Woest
Die Unterkunft für Ukraine-Geflüchtete in Groß Strömkendorf am Morgen nach dem Brand. © NDR/ Christoph Woest Foto: Christoph Woest
AUDIO: Groß Strömkendorf: Urteil zum mutmaßlichen Brandstifter erwartet (4 Min)

Groß Strömkendorf: Urteil zum mutmaßlichen Brandstifter erwartet

Stand: 07.12.2023 19:18 Uhr

Nachdem das Flüchtlingsheim in Groß Strömkendorf bei Wismar 2022 niedergebrannt ist, steht seit Mai ein Feuerwehrmann als mutmaßlicher Brandstifter vor Gericht. Heute soll das Urteil fallen.  

Im Prozess um das im Oktober 2022 niedergebrannte Flüchtlingsheim in Groß Strömkendorf bei Wismar soll heute das Urteil fallen. Seit Mai musste sich ein Feuerwehrmann vor dem Landgericht Schwerin wegen schwerer Brandstiftung verantworten. Vor dem Brand konnten sich damals 14 Bewohner und drei Betreuer des Heims retten, das Gebäude des ehemaligen Hotels "Schäfereck" allerdings wurde komplett zerstört.

Staatsanwalt beantragt lange Haftstrafe

In seinem Plädoyer forderte der Staatsanwalt vor einer Woche siebeneinhalb Jahre Gefängnis für den Angeklagten. Er zeigte sich überzeugt, dass der 33-jährige Angeklagte nicht nur für das Feuer in Groß Strömkendorf verantwortlich ist. Er soll seit Mai 2022 auch sechs weitere Brände in der Region gelegt haben. Der Staatsanwalt stützte sein Plädoyer in dem Indizienprozess auf Handy-Ortungen, GPS-Daten, Chat-Verläufe und einige Zeugenaussagen.

Verteidiger will Freispruch für den Angeklagten

Der Verteidiger hingegen will einen Freispruch. Seiner Meinung nach reichen die Indizien nicht, um den Angeklagten schuldig zu sprechen. Der Angeklagte arbeitete bis zu seiner Festnahme im November 2022 für eine Werksfeuerwehr und engagierte sich außerdem in der Freiwilligen Feuerwehr von Blowatz, einem Nachbarort von Groß Strömkendorf. Vor Gericht schwieg er zu den Vorwürfen. Die Richter hatten ihn während des laufenden Prozesses aus der Untersuchungshaft entlassen. Es bestehe kein dringender Tatverdacht mehr, hieß es im Juli. Das Feuer in Groß Strömkendorf hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht, weil zunächst ein fremdenfeindliches Motiv vermutet wurde. Für einen politischen Hintergrund hat der Prozess allerdings keine Hinweise ergeben.

Weitere Informationen
Der 32-jährige Angeklagte hält sich zum Beginn des Prozesses um den Brand einer Flüchtlingsunterkunft für Ukrainer in Groß Strömkendorf im Verhandlungssaal im Landgericht neben seinem Anwalt Thomas Ruppel einen Aktenordner vor das Gesicht. © Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Staatsanwalt will lange Haftstrafe für mutmaßlichen Brandstifter

Der Verteidiger hat jedoch im Prozess um das angezündete Flüchtlingsheim in Groß Strömkendorf einen Freispruch gefordert. mehr

32-jähriger Feuerwehrmann im Landgericht Schwerin. © NDR Foto: Andreas Frost

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Ende des Monats soll ein Urteil gesprochen werden. Der Angeklagte schweigt weiterhin. mehr

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 08.12.2023 | 06:00 Uhr

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