Brand in Groß Strömkendorf: Prozess kurz vor Abschluss
Der Prozess um den Brand eines Flüchtlingsheimes in Groß Strömkendorf bei Wismar im Oktober 2022 geht in die Schlussphase. Ende des Monats soll ein Urteil gesprochen werden. Angeklagt ist ein Feuerwehrmann aus der Region.
Am Prozesstag am heutigen Montag ging es um die Frage, wann der Rauchmelder angeschlagen hat. Das ist wichtig um Rückschlüsse zu ziehen, wann das Feuer ausgebrochen ist und ob der angeklagte Feuerwehrmann zu dieser Zeit vor Ort gewesen sein kann. Deshalb sollen noch weitere Daten ausgewertet und Zeugen gehört werden. Ergeben sich neue Fragen, könnte das den Prozess weiter verzögern, dann würde das Urteil erst später gesprochen werden und nicht - wie bislang geplant - am 30. November.
Zweifel am dringenden Tatverdacht
Die Anklage legt dem 32-Jährigen zur Last, insgesamt sieben Brände in der Region gelegt zu haben - den schwersten in dem ehemaligen Hotel in Groß Strömkendorf, im dem Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht waren. Seit Mai steht der Mann vor Gericht. Mitten im Prozess im Juli entließen ihn die Richter aus der Untersuchungshaft. Sie zweifeln am dringenden Tatverdacht gegen den Angeklagten.
Angeklagter schweigt
Der Mann war einen Monat nach dem Feuer in dem Flüchtlingsheim verhaftet worden. Fast sechs Monate später hatte vor dem Schweriner Landgericht der Prozess gegen den Mann begonnen, in dessen frühem Verlauf dem Angeklagten zunächst fünf weitere Brandstiftungen zur Last gelegt worden waren. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Der Angeklagte selbst hat sich im Verlauf der Verhandlungen bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.