Feuer im Flüchtlingsheim: Ermittlungen in Groß Strömkendorf dauern an
Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf dauern die Ermittlungen zur Ursache weiter an. Bisher geht die Polizei von Brandstiftung aus.
Dazu, ob das Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf bei Wismar gelegt wurde und ob es einen politischen Hintergrund gibt, laufen die Ermittlungen aktuell weiter unter Hochdruck. Im Polizeipräsidium Rostock war eine eigene Ermittlungsgruppe gebildet worden. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern aber länger als zunächst geplant.
Ergebnisse brauchen Tage bis Wochen
Am Donnerstag hatten Brandermittler Proben aus der Ruine genommen, die derzeit in einem Labor untersucht werden. Im Landeskriminalamt in Rampe bei Schwerin gibt es für chemische und biologische Spuren spezielle Labore und Analysemöglichkeiten. Es wird aber Tage, vielleicht sogar Wochen dauern, bis Ergebnisse vorliegen. Gleichzeitig beschäftigt sich ein Brandursachenermittler damit, wie sich das Feuer in dem Hotel ausgebreitet hat. Zudem vernehmen Polizisten noch weitere Zeugen, heißt es aus dem Präsidium.
Polizei geht von Brandstiftung aus
Die Ermittler nehmen bislang Brandstiftung und einen politischen Hintergrund an. Wenige Tage vor dem Feuer waren Hakenkreuz-Schmierereien in der Nähe entdeckt worden. In der Region gibt es seit Wochen aber auch eine nicht aufgeklärte Brandserie, der Strohmieten, Waldflächen und am 10. Oktober noch ein reetgedecktes Haus in Blowatz zum Opfer fielen.
Feuerwehreinsatz beendet
Der tagelange Feuerwehreinsatz wurde inzwischen beendet. Wie ein Sprecher der Feuerwehr Blowatz, zu der Groß Strömkendorf gehört, am Montag mitteilte, ist die Brandwache an der Ruine am Sonntagabend endgültig eingestellt worden. Die Brandstelle sei so erkaltet, dass die Kameraden abrücken und die Reste des reetgedeckten Ex-Hotels an die Polizei übergeben konnten. Die genaue Schadenshöhe ist immer noch unklar, dürfte aber in die Millionen gehen.
Bewohner verbreiten friedliche Botschaften
Unzufrieden mit der Berichterstattung in einigen Medien waren die Anwohner von Groß Strömkendorf. Sie bemängeln fehlende Objektivität und sehen sich als fremdenfeindlich abgestempelt. Deshalb gab es am Sonntag eine Aktion, bei der etwa 100 Anwohner Banner mit friedlichen Botschaften aufgehängt.