Helios: Rekrutieren von ausländischen Pflegekräften lohnt sich
Der Fachkräftemangel bringt viele Unternehmen dazu, im Ausland nach neuen Mitarbeitern zu suchen - vor allem im medizinischen Bereich. Die Helios Kliniken in Schwerin rekrutieren seit sechs Jahren Fachkräfte in Mexiko. Viele der neuen Mitarbeiter bleiben im Unternehmen.
Alejandra Vazquez Veloz arbeitet seit einem halben Jahr bei den Helios Kliniken in Schwerin. Sie stammt aus Mexiko und hat dort die Ausbildung als Krankenpflegerin gemacht. Alejandra möchte bleiben, sie sieht ihre Zukunft in Deutschland. "Ich möchte hier bleiben und eine Weiterbildung machen. Ich mag Deutschland, ich mag Reisen und ich mag die Kultur hier", sagt Alejandra Vazquez Veloz. Dass die angeworbenen Fachkräfte bleiben und dauerhaft arbeiten, erhoffen sich auch die Helios Kliniken.
Hilfe bei Wohnungen, Behördengängen und Patenprogramm
Swantje Schwiemann ist Integrationsbeauftragte bei Helios Schwerin. In den vergangenen sechs Jahren hat sie über einhundert Pflegekräfte rekrutiert. "Über die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen sind immer noch hier bei uns im Haus." Damit die Integration gelingt, versucht Helios die begehrten Fachkräfte vor allem beim Start zu unterstützen, wo es geht. Also werden die Pflegekräfte vom Flughafen abgeholt und in ihre Wohnung gebracht, die Helios ebenfalls organisiert hat. Zudem gibt es Hilfe bei Behördenterminen und ein Patenprogramm, so dass jeder individuelle Unterstützung bekommt - viel Aufwand für den Klinikbetreiber, der bei einheimischen Angestellten nicht nötig wäre.
Helios-Programm startete 2020
Als das Programm 2020 startete, kamen 20 mexikanische Frauen und Männer zwischen 25 und 30 Jahren nach Schwerin. In ihrer Heimat hatten sie eine akademische Ausbildung zur Pflege absolviert, sowie einen Deutschkurs belegt. Bevor die Arbeit in der Klinik startete, standen Deutsch- und Integrationskurse an, anschließend wurden sie drei Monate lang fachlich auf ihren Einsatz an einer deutschen Klinik vorbereitet, wo sie deutsche Standards für Hygienebestimmungen oder auch den Umgang mit medizinischen Verfahren lernen. Die Ausbildung schließt mit einer sogenannten Kenntnisstandprüfung ab. Danach sind sie vollständig anerkannte Pflegekräfte und werden so wie ihre deutschen Kollegen bezahlt.
Integrationsbeauftragte: "Wir hätten sonst 60 Pflegekräfte weniger"
Lohnt sich der Aufwand, wenn nur etwas mehr als die Hälfte im Unternehmen bleibt? "Auf jeden Fall", sagt Swantje Schwiemann, "sonst hätten wir etwa 60 Pflegekräfte weniger." Helios Schwerin fährt gut mit dem Rekrutierungsprogramm und plant, es fortzuführen. Und für Alejandra bleibt es dabei: Sie behält eine Zukunft hier in Deutschland fest im Blick.
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