Deutschlandticket: Keine Preiserhöhung im Jahr 2024

Stand: 23.01.2024 17:35 Uhr

Der Preis für das 49-Euro-Ticket soll in diesem Jahr nicht angehoben werden. Darauf haben sich die Verkehrsminister der Länder am Montag bei Gesprächen über die künftige Finanzierung des Tickets geeinigt.

Es bleibt vorerst bei 49 Euro: Das Deutschlandticket wird in diesem Jahr nicht teurer. Darauf hat sich die Verkehrsministerkonferenz bereits am Montag geeinigt. Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte sich schon im Vorfeld gegen eine Preisänderung ausgesprochen. Im Rahmen einer NDR Umfrage auf der Straße zeigte sich, dass die Entscheidung positiv aufgenommen wurde. Tenor: Das Deutschlandticket sei super, auch wenn es im Sommer in den Zügen häufig zu voll ist. Darüber hinaus gebe es noch immer die Situation, dass die Bürger in der Stadt, stärker von dem Angebot profitierten, als die Menschen auf dem Land. Schlicht und ergreifend, weil es in der Stadt mehr Angebote gebe.

Mehr Busse und mehr Platz in Zügen

In einem NDR Interview betonte Verkehrsminister Reinhard Meyer, dass Mecklenburg-Vorpommern alles dafür tue, dass das Ticket auch für die ländliche Bevölkerung attraktiver werde. Es seien neue Regiobuslinien eingesetzt worden und für diesen Sommer sei bei der Bahn eine größere Wagenkapazität bestellt. Allerdings müssen man bedenken, dass die Deutsche Bahn bereits am Rande ihrer Leistungsfähigkeit arbeite.

Deutschlandticket "absolute Erfolgsgeschichte"

Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Ressortchef Oliver Krischer (Grüne), nannte das Deutschlandticket im Anschluss an die Gespräche am Montag eine "absolute Erfolgsgeschichte". "Unser Ziel muss es daher sein, das Ticket dauerhaft und nachhaltig finanziell abzusichern - im Interesse der Pendlerinnen und Pendler sowie für die Verkehrsunternehmen", hatte er im Vorfeld des Online-Treffens gesagt. Sie bräuchten Klarheit und Planungssicherheit.

Ausgleichsmittel von Bund und Ländern

Vor dem Treffen galt bereits als Konsens, dass es zumindest bis Ende April 2024 keine Preisveränderung geben soll. Mehrere Landesverkehrsminister der SPD hatten sich auch gegen eine Preiserhöhung in diesem Jahr positioniert. "Mecklenburg-Vorpommern wird sich für einen gleichbleibenden Preis im Jahr 2024 einsetzen, in dem noch auskömmliche Ausgleichsmittel von Bund und Ländern zur Verfügung stehen", sagte Verkehrsminister Reinhard Meyer im Vorfeld des Treffens. Wie im vergangenen Jahr will sich der Bund auch 2024 mit 1,5 Milliarden Euro zur Hälfte an den Kosten beteiligen. Die Minister vereinbarten nun, jene Finanzmittel, die im vergangenen Jahr nicht verbraucht wurden, im laufenden Jahr einzusetzen. Mit diesem Übertrag könne "der Ticketpreis trotz steigender Personal- und Energiekosten im ÖPNV stabil gehalten werden", erklärte Bremens Verkehrssenatorin Özlem Ünsal (SPD).

Weitere Informationen
Auf einem Smartphone ist eine App geöffnet, die "Deutschlandticket" anzeigt. © HVV

Deutschland·ticket sorgt für weniger Einnahmen

Sehr viele Menschen nutzen das neue Deutschland·ticket. Auch in Hamburg. Trotzdem ist der Hamburger Verkehrs·verbund nicht zufrieden. mehr

Nahverkehrsbranche für Preiserhöhung offen

Die Nahverkehrsbranche zeigte sich offen gegenüber einer möglichen Preiserhöhung zur Deckelung der öffentlichen Co-Finanzierung. Das Deutschlandticket kostet in der Regel 49 Euro im Monat. Es wurde im Mai 2023 als digital buchbares, monatlich kündbares Abonnement eingeführt. Gültig ist das Ticket in ganz Deutschland im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr.

Weitere Informationen
Ein Handydisplay zeigt ein Deutschlandticket an, im Hintergrund ein Bahnabteil. © Imago Images Foto: Rolf Poss

Deutschlandticket: Was kostet es künftig, wie kann man kündigen?

Noch kostet das Deutschlandticket 49 Euro, ab 2025 sind es 58 Euro. Schüler, Studierende und Senioren erhalten teils Rabatte. mehr

Ein Mann hält ein Mobiltelefon, auf dem das "D-Ticket" gekauft werden kann, vor einem Fahrkartenautomaten in der Hand. © dpa-Bildfunk

Durch Deutschlandticket: Deutlich mehr Fahrgäste in MV

An der Ostseeküste waren die Busse im Sommer teilweise so voll, dass Fahrgäste an der Haltestelle stehen bleiben mussten. mehr

Eine Hand hält ein Deutschland·ticket. Die Finger·nägel haben rosanen Nagel·lack. © picture alliance / pressefoto_korb Foto: Micha Korb

Sechs Monate Deutschlandticket: Gemischte Bilanz für MV

Das Land sieht in dem Projekt einen Erfolg. Die Verkehrsbetriebe sehen wegen der Einnahmeverluste die Bilanz nicht so positiv. mehr

Lokführerstreik in Wismar: Einige Reisende kamen trotz des Streiks an ihr Ziel - dank Notfahrplan der Bahn. © Jens Büttner/dpa Foto: Jens Büttner

Bahnstreik beendet: DB und GDL gehen optimistisch in Verhandlungen

Die Streikpause mindestens bis zum 3. März tue beiden Seiten gut, sagte GDL-Chef Weselsky. Die Bahn ist zuversichtlich, nun einen Tarifabschluss zu erzielen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 23.01.2024 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Finanzminister Christian Lindner (M.), Wirtschaftsminister Robert Habeck (l.) und Bundeskanzler Olaf Scholz auf ihren Plätzen im Bundestag. © dpa bildfunk Foto: Kay Nietfeld

Koalitionsstreit: Parteien in MV fordern Ende der Konflikte im Bund

Vertreter von SPD, Grünen und FDP im Land schließen Neuwahlen auf Bundesebene allerdings nicht mehr aus. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern