Deutschlandticket: Keine Preiserhöhung im Jahr 2024
Der Preis für das 49-Euro-Ticket soll in diesem Jahr nicht angehoben werden. Darauf haben sich die Verkehrsminister der Länder am Montag bei Gesprächen über die künftige Finanzierung des Tickets geeinigt.
Es bleibt vorerst bei 49 Euro: Das Deutschlandticket wird in diesem Jahr nicht teurer. Darauf hat sich die Verkehrsministerkonferenz bereits am Montag geeinigt. Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte sich schon im Vorfeld gegen eine Preisänderung ausgesprochen. Im Rahmen einer NDR Umfrage auf der Straße zeigte sich, dass die Entscheidung positiv aufgenommen wurde. Tenor: Das Deutschlandticket sei super, auch wenn es im Sommer in den Zügen häufig zu voll ist. Darüber hinaus gebe es noch immer die Situation, dass die Bürger in der Stadt, stärker von dem Angebot profitierten, als die Menschen auf dem Land. Schlicht und ergreifend, weil es in der Stadt mehr Angebote gebe.
Mehr Busse und mehr Platz in Zügen
In einem NDR Interview betonte Verkehrsminister Reinhard Meyer, dass Mecklenburg-Vorpommern alles dafür tue, dass das Ticket auch für die ländliche Bevölkerung attraktiver werde. Es seien neue Regiobuslinien eingesetzt worden und für diesen Sommer sei bei der Bahn eine größere Wagenkapazität bestellt. Allerdings müssen man bedenken, dass die Deutsche Bahn bereits am Rande ihrer Leistungsfähigkeit arbeite.
Deutschlandticket "absolute Erfolgsgeschichte"
Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Ressortchef Oliver Krischer (Grüne), nannte das Deutschlandticket im Anschluss an die Gespräche am Montag eine "absolute Erfolgsgeschichte". "Unser Ziel muss es daher sein, das Ticket dauerhaft und nachhaltig finanziell abzusichern - im Interesse der Pendlerinnen und Pendler sowie für die Verkehrsunternehmen", hatte er im Vorfeld des Online-Treffens gesagt. Sie bräuchten Klarheit und Planungssicherheit.
Ausgleichsmittel von Bund und Ländern
Vor dem Treffen galt bereits als Konsens, dass es zumindest bis Ende April 2024 keine Preisveränderung geben soll. Mehrere Landesverkehrsminister der SPD hatten sich auch gegen eine Preiserhöhung in diesem Jahr positioniert. "Mecklenburg-Vorpommern wird sich für einen gleichbleibenden Preis im Jahr 2024 einsetzen, in dem noch auskömmliche Ausgleichsmittel von Bund und Ländern zur Verfügung stehen", sagte Verkehrsminister Reinhard Meyer im Vorfeld des Treffens. Wie im vergangenen Jahr will sich der Bund auch 2024 mit 1,5 Milliarden Euro zur Hälfte an den Kosten beteiligen. Die Minister vereinbarten nun, jene Finanzmittel, die im vergangenen Jahr nicht verbraucht wurden, im laufenden Jahr einzusetzen. Mit diesem Übertrag könne "der Ticketpreis trotz steigender Personal- und Energiekosten im ÖPNV stabil gehalten werden", erklärte Bremens Verkehrssenatorin Özlem Ünsal (SPD).
Nahverkehrsbranche für Preiserhöhung offen
Die Nahverkehrsbranche zeigte sich offen gegenüber einer möglichen Preiserhöhung zur Deckelung der öffentlichen Co-Finanzierung. Das Deutschlandticket kostet in der Regel 49 Euro im Monat. Es wurde im Mai 2023 als digital buchbares, monatlich kündbares Abonnement eingeführt. Gültig ist das Ticket in ganz Deutschland im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr.