Der Anklamer "Demokratiebahnhof" steht vor dem Aus

Stand: 02.02.2024 20:59 Uhr

Die Arbeit des Vereins "Demokratiebahnhof" in Anklam steht vor dem Aus. Das Vereins-Hauptquartier im alten Bahnhof der Stadt ist wegen grober Baumängel nicht mehr nutzbar.

Der Anklamer Verein "Demokratiebahnhof" muss möglicherweise seine Arbeit einstellen. Im Vereinssitz, dem alten Bahnhof Anklams, entsprechen nach Angaben der Stadt Anklam der Brandschutz sowie die gesamte Elektroanlage nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen. Eine Sanierung des alten Gebäudes würde mehr als vier Millionen Euro kosten. Dafür habe die Stadt derzeit kein Geld und eine Förderung anderer Stellen sei bislang ausgeblieben, so Anklams Vize-Bürgermeisterin Beatrix Wittmann-Stifft. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hatte die Nutzungsfrist für den Verein, der Anlaufpunkt für zahlreiche Jugendliche aus der Region ist, mehrfach verlängert. Nun aber soll er bis Mitte Februar ausziehen.

Kein Ausweichquartier in Sicht

Alternative Räume stehen in Anklam für den Verein bislang nicht zur Verfügung. Der Verein will trotz der Kündigung versuchen zu erreichen, dass die Bands den Probenraum im Bahnhof weiterhin nutzen können. Ob die Stadt und der Landkreis dabei mitspielen, ist allerdings fraglich. Sollte es kein neues Domizil geben, könnte auch die Stelle des Jugendsozialarbeiters auf der Kippe stehen, sie wird von der EU, der Stadt und dem Landkreis gefördert.

Vereinsarbeit mehrfach ausgezeichnet

Den Verein gibt es seit knapp zehn Jahren. Im "Demokratiebahnhof" entscheiden die Jugendlichen selbst über das Aktivitäten- und Veranstaltungs-Angebot. Es gibt unter anderem eine Fahrradwerkstatt, einen Probenraum für Bands und einen Gemeinschaftsgarten für Obst und Gemüse. Das mehrfach ausgezeichnete Konzept des Vereins lockte 2016 den Musiker Marteria sowie Campino von den "Toten Hosen" für ein Konzert nach Anklam. Ein Jahr später schaute auch der damalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) vorbei.  

Weitere Informationen
Teilnehmende einer Demonstration in Anklam am Tag der Bauernproteste in MV. © NDR MV Foto: NDR MV

Gekaperter Protest? Rechtsextremisten scheitern offenbar in Anklam

Der Anklamer Bürgermeister Galander vermutet, dass die Organisatoren der Grund dafür waren, dass viele Protestierende der Demo fernblieben. mehr

Ein Brustschwimmer taucht in das Wasser. © colourbox Foto: yokaew

Anklam: Betrieb des Hansebads kostet deutlich mehr als geplant

Weil das Defizit von 105.000 Euro auf 183.000 Euro gestiegen ist, bremst die Stadt die Pläne des Betreiber-Vereins aus. mehr

Ein Gerüst steht an der Käthe-Kollwitz-Schule in Anklam. © NDR

Schulcampus in Anklam kostet mittlerweile 30 Millionen Euro

Der Schulcampus in der Innenstadt wird immer teurer und der Bau verzögert sich. Im Sommer sollen die Schüler einziehen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 02.02.2024 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Schild mit der Aufschrift "Queen Feindlichkeit stoppen" steht vor der Queer-Bar B 7 nach einem mutmaßlichen Brandanschlag. Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine bei queeren Menschen beliebte Bar ermittelt die Kriminalpolizei wegen schwerer Brandstiftung © dpa Bildfunk Foto: Jens Büttner

Nach Brandanschlag auf queere Bar: 1.500 Rostocker zeigen Solidarität

Das "b sieben" wurde innerhalb kurzer Zeit zweimal angegriffen. Politiker und Vereine zeigen sich erschüttert. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern