Anklam: Betrieb des Hansebads kostet deutlich mehr als geplant
Das neue Hansebad in Anklam ist eines der Vorzeigeprojekte der Hansestadt. Doch die Kosten für den Betrieb steigen, das Defizit hat sich in diesem Jahr fast verdoppelt.
Die Kosten für den Betrieb des neuen Hansebads in Anklam sind in diesem Jahr deutlich gestiegen. Der Betreiber des Bades, der Schwimmverein PSV Anklamer Peenerobben, hat ein Defizit von 183.000 Euro erwirtschaftet. Der ursprünglich eingeplante Zuschuss der Stadt in Höhe von 105.000 Euro reicht also nicht, um die Lücke zu schließen. Die zusätzlichen Kosten werden, so hat es die Stadtvertretung vor kurzem beschlossen, von der Stadt übernommen.
Energiekosten und Mindestlohn
Das sei erfreulich, aber nicht die Lösung des Problems, sagt Peenerobben-Vorstandsmitglied Patrick Grose. Die Summe im Vertrag müsse an die Gegebenheiten angepasst werden. Denn die 105.000 Euro wurden 2008 beschlossen, damals noch für das alte, kleine Schwimmbad. Seit zwei Jahren ist die fast doppelt so große neue Halle in Betrieb. Mit den gestiegenen Energiekosten und dem gestiegenen Mindestlohn reicht das Geld hinten und vorne nicht, heißt es vom Verein. Der Betrieb verursache Kosten von gut 500.000 Euro im Jahr, so Grose.
Hoffnung auf langfristigen Vertrag
Der Verein hatte zudem auf einen Zehnjahresvertrag gehofft. Den Stadtvertretern lag eine entsprechende Beschlussvorlage vor. Geeinigt wurde sich zunächst nur auf einen Einjahresvertrag für 2024. Denn die Stadtvertreter wollen erstmal die Finanzen des Hansebads gründlich prüfen. Es wird auch über eine Erhöhung der Eintrittspreise diskutiert. Das ist laut Bürgermeister Michael Galander (Initiative für Anklam) auch in allen anderen Schwimmbädern erfolgt.
Zwölf Millionen Euro für neues Hallenbad
Der Verein moniert, dass die Stadtvertreter nicht vorher das Gespräch gesucht haben. Das soll nun nachgeholt werden. Ziel sei es, einen langfristigen Betreibervertrag auszuarbeiten, so der Bürgermeister. Das neue Hansebad wurde im November 2021 eröffnet. Es kostete rund zwölf Millionen Euro. Zehn Millionen Euro stammten aus Fördermitteln des Landes.