Sommerbilanz der DLRG: Deutlich mehr Badetote im Norden
Bis Mitte September sind im Norden beim Baden in Nord- und Ostsee sowie in Binnengewässern 96 Menschen ums Leben gekommen. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) macht die hohen Temperaturen des Sommers und die dadurch auftretenden Herz-Kreislauf-Probleme dafür verantwortlich.
Die warmen Sommertage der vergangenen Wochen haben die Zahl der Badetoten in diesem Jahr in die Höhe getrieben. 96 Menschen sind in der Ostsee und in der Nordsee sowie in Binnengewässern im Norden beim Baden ums Leben gekommen - im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg.
Mecklenburg-Vorpommern: Mehr Tote als 2023
In Mecklenburg-Vorpommern kamen diese Sommersaison 24 Menschen beim Baden oder Wassersport ums Leben und damit zehn Menschen mehr als im vergangenen Jahr. 17 von ihnen starben beim Baden in der Ostsee. Auch in den Flüssen, Seen, Kanälen und Teichen gab es Todesfälle. Die weitaus größte Gruppe waren Männer und Menschen im Alter über 50. In knapp 60 Prozent der Fälle waren die Verunglückten älter als 50 Jahre.
Niedersachsen: 11 Badetote mehr als im Jahr 2023
In Niedersachsen kamen insgesamt 37 Menschen in verschiedenen Gewässern ums Leben - elf mehr als im Jahr 2023. Zum Beispiel ereigneten sich zwölf Todesfälle in Flüssen, zehn in Seen. Bei den meisten tödlichen Badeunfällen (28) verunglückten männliche Personen, in drei Todesfällen handelte es sich um Kinder zwischen einem und drei Jahren.
Auch in Schleswig-Holstein sind mehr Menschen ertrunken
Anfang August waren es noch elf Menschen, mittlerweile liegt die Zahl der Badetoten in Schleswig-Holstein bei 23. Das sind neun mehr als noch 2023. Dabei ist fast die Hälfte der Unfälle im Meer passiert. Auch bei jüngeren Menschen bis 40 Jahre waren mehr betroffen: Mit sieben Todesfällen gab es in der Altersklasse mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr.
Badeunfälle in Hamburg: Zwölf Todesfälle in 2024
In Hamburg sind in diesem Jahr bislang zwölf Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Demnach ist die Zahl genauso hoch wie im vergangenen Jahr um diese Zeit. Sechs von ihnen kamen beim Baden oder Wassersport in Flüssen ums Leben
DLRG sieht hohe Temperaturen als Ursache
Die DLRG sieht in den hohen Temperaturen im Sommer eine Ursache. Plötzlich auftretende Herz-Kreislauf-Probleme seien im Wasser noch häufiger lebensbedrohlich als an Land, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt zur Bilanz der Badesaison. Sie wirbt außerdem dafür, bewachte Badestellen zu nutzen, wo bei Problemen schnell Hilfe geleistet werden kann.
Bundesweit verunglückten 353 Menschen beim Baden tödlich, das sind 75 mehr als im Jahr zuvor.