Tourismusbilanz MV: Viele Hoteliers sind unzufrieden
Obwohl bei der Anzahl der Touristen der Trend nach oben weist, sind viele Gastgeber in Mecklenburg-Vorpommern unzufrieden. Vielen Betrieben fehlt es an Personal.
In Mecklenburg-Vorpommern sind mehr Hoteliers und Pensionswirte mit dem Verlauf des bisherigen Tourismusjahres unzufrieden als zufrieden. Das hat eine Umfrage des Tourismusverbandes ergeben. Es sei das erste Mal, dass die Gruppe der Unzufriedenen größer sei als die Gruppe der Zufriedenen. Die Anbieter begründeten ihre Unzufriedenheit demnach vor allem mit gesunkenen Erträgen. Fast alle registrierten zudem eine "gestiegene Preissensibilität der Urlaubsgäste". Auch Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhardt Meyer (SPD) sprach von einem "Preis-Leistungs-Verhältnis, das zunehmend kritisch gesehen wird". Der Minister kündigte an, mit einem Tourismusgesetz und der Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption das Land zu stärken.
Lücken im Service werden größer
Nach Angaben des Ministeriums fehlen in fast jedem zweiten touristischen Betrieb Arbeitskräfte. Vor allem in kleinen Unternehmen mangele es an Aushilfskräften, der Service könne teilweise nicht aufrechterhalten werden. Gleichwohl glauben die Unternehmen, dass die Zufriedenheit der Gäste im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sei. In der aktuellen Saison schätzen 72 Prozent der Betriebe die Gästezufriedenheit als hoch oder sehr hoch ein. Sie wäre damit im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozentpunkte gestiegen.
Vier Prozent mehr Gäste als 2023
Die Statistik weist unterdessen einen positiven Trend aus. Nach Angaben des Tourismusverbandes gab es im ersten Halbjahr 3,4 Millionen Gästeankünfte. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Übernachtungen stieg um 2,4 Prozent auf 13,1 Millionen. Damit lag Mecklenburg-Vorpommern leicht über dem bundesweiten Ergebnis, das ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausweist.