Bundestagswahl: Briefwähler haben weniger Zeit
Mecklenburg-Vorpommerns Landeswahlleiter Boden hat auf verkürzte Briefwahlfristen bei der bevorstehenden Bundestagswahl hingewiesen. Nach seinen Angaben können die Wahlunterlagen frühestens Anfang Februar verschickt werden.
Bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 erreichte der Anteil der Briefwähler in Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Rekord: Knapp 35 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben ihre Stimme per Post ab - auch eine Folge der Pandemie. Bei der Wahl in 55 Tagen haben Briefwähler - anderes als 2021 - weniger Zeit. Der Grund für die knappe Frist: Die Wahllisten und die Kandidaten und Kandidatinnen der Parteien stehen erst vergleichsweise spät fest. Am 24. Januar, so Landeswahlleiter Christian Boden in einer Pressemitteilung, entscheiden der Landeswahlausschuss und die sechs Kreiswahlausschüsse, welche Landeslisten und Kreiswahlvorschläge zugelassen werden können.
Stimmzettel kommen erst in den Winterferien
Erst nach diesem Termin können die Stimmzettel gedruckt werden. Wer sich für die Briefwahl entscheidet, bekommt die Unterlagen frühestens Anfang Februar zugeschickt, so Landeswahlleiter Christian Boden. Damit ist auch klar: Bei den Wählern kommen die Stimmzettel während der Winterferien an - die beginnen am 2. Februar und dauern bis Mitte des Monats. Wer per Briefwahl wählen will, muss bei seiner Wohnsitz-Gemeinde einen Wahlschein beantragen. Bundeswahlleiterin Ruth Brand hat bereits empfohlen, das so früh wie möglich zu tun - wegen der verkürzten Fristen.
Wahrscheinlich weniger Wahlberechtigte
Ihr Kollege in Mecklenburg-Vorpommern, Landeswahlleiter Boden, erklärte, Stimmzettel müssten spätestens am Wahltag um 18 Uhr bei der zuständigen Gemeindebehörde eingehen. Boden richtete auch einen Appell an alle Wahlberechtigten: Sie sollten sich bereit erklären, am Wahltag als Wahlhelfer zu arbeiten. Viele Gemeinden suchen noch Ehrenamtliche für die Mitarbeit in den Wahllokalen. Bei der vergangenen Bundestagswahl waren in Mecklenburg gut 1,3 Millionen Männer und Frauen wahlberechtigt. Ihre Zahl könnte dieses Mal leicht zurückgehen, denn laut Zensus hat das Land weniger Einwohner. Auch deutschlandweit rechnet die Bundeswahlleiterin mit weniger Wahlberechtigten: Sie schätzt ihre Zahl auf gut 59 Millionen, zwei Millionen weniger als noch 2021.