Tarifkonflikt: Streiks auch bei Zoll und Bundeswehr in MV
Der Tarifstreit im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen wird von zahlreichen Warnstreiks begleitet - hier im Land zuletzt vor allem in der Region Rostock. Am Mittag gab es eine große Kundgebung vor dem Rostocker Rathaus.
Am Dienstag erst hatte die GEW zu einer großen Demo in Rostock aufgerufen, an der sich rund 100 Personen beteiligten - heute legt der Deutsche Beamtenbund (dbb) nach. Für den späten Vormittag hatte der Gewerkschaftsdachverband zu einer Kundgebung vor dem Rostocker Rathaus eingeladen. Angemeldet waren im Vorfeld 100 Personen, gekommen sind um die 300. Da Beamte nicht streiken dürfen, war der Termin laut eines Spreches des dbb so gelegt worden, dass auch Beamte in ihrer Mittagspause zumindest teilnehmen können - so etwa Beschäftigte aus der Rostocker Stadtverwaltung. Zum ganztägigen Streik sind heute auch Angestellte der Bundeswehr an den Stadtorten Laage und Torgelow so wie dem Marinearsenal Rostock aufgerufen. Außerdem sind Arbeitsniederlegungen beim Zoll, der Agentur für Arbeit und der Straßenmeisterei zu erwarten.
Nächste bundesweite Verhandlungsrunde beginnt am Freitag
Der dbb begründet die Proteste mit dem Scheitern der zweiten Tarifverhandlungsrunde für Beschäftigten von Bund und Kommunen Mitte Februar. "Die Arbeitgeberseite blockiert weiter und lehnt die berechtigten Forderungen der Gewerkschaften als zu hoch ab", heißt es in einer Stellungnahme des Beamtenbundes. Der Arbeitskampf heute sei zuvor mit der Gewerkschaft ver.di abgesprochen, die wiederum für Donnerstag zu weiteren Streiks aufruft. Die Arbeitnehmervertretungen fordern ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich. Die Arbeitgeberseite hatte diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen.
Die dritte Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst beginnt am Freitag in Potsdam. Auch im öffentlichen Nahverkehr gehen die streikbedingten Ausfälle in dieser Woche weiter.
