VIDEO: Nach Ecstasy-Urteil: Was steckt in den bunten Pillen? (5 Min)

"Blue Punisher": 17-jähriger Dealer zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt

Stand: 17.04.2024 15:10 Uhr

Ein 13-jähriges Mädchen aus Altentreptow war im vergangenen Juni an der MDMA-Droge "Blue Punisher" gestorben. Heute wurde ein 17-jähriger Dealer verurteilt, der nachweislich mit der Droge gehandelt hat.

In Neubrandenburg stand am Mittwoch ein 17-jähriger Drogendealer vor dem Jugendschöffengericht. Er soll vor rund zehn Monaten einem 13-jährigen Mädchen aus Altentreptow Ecstasy-Pillen der Sorte "Blue Punisher" verkauft haben. Nach Einnahme einer solchen Pille war das Mädchen bewusstlos geworden. Es wurde in eine Klinik eingeliefert und starb dort an einer Hirnschwellung.

Strafe wegen Drogenhandels

Für den Tod des Mädchens konnte der Dealer nicht verantwortlich gemacht werden. Verurteilt wurde er ausschließlich wegen Drogenhandels in drei Fällen. Die Strafe für den zur Zeit arbeitslosen Deutschen: 120 Stunden gemeinnützige Arbeit, drei Vorstellungen bei einer Suchtberatungsstelle sowie das Aufsuchen eines Jobcenters.

Weitere Informationen
"Blue Punisher", eine gefährliche Ecstasy-Tablette. © Screenshot

Tod durch "Blue Punisher" in Altentreptow: Jugendlicher angeklagt

Ein zum Tatzeitpunkt 17-Jähriger wird verdächtigt, Ecstasy an eine 13-Jährige verkauft zu haben. Das Mädchen starb durch die Pille. mehr

Einnahme der Ecstasy-Pille führte zum Tod

Zwar konnte durch ein Gutachten nachgewiesen werden, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Todesursache des Mädchens und dem Konsum der Ecstasy-Pille gab. Nicht nachgewiesen werden konnte aber, dass sie die tödliche Dosis aus den Händen des Angeklagten empfangen hat. In einem Geständnis bestätigte der 17-Jährige, dass er der Verstorbenen mindestens drei Mal "Blue Punisher" verkauft habe. Auch habe er Reue gezeigt, hieß es. Wegen fahrlässiger Tötung konnte er aber aus juristischer Sicht nicht belangt werden. Angeklagt war er wegen des unerlaubten Verkaufs von Betäubungsmitteln. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass die verstorbene 13-Jährige aus Altentreptow gewusst habe, wie gefährlich der Konsum von Blue "Punisher Pillen" ist, erklärte am Mittwoch eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg. Die 13-Jährige habe sich laut Staatsanwaltschaft durch die Einnahme dieser Ecstasy-Pillen selbst gefährdet und sei deshalb für ihren Tod auch selbst verantwortlich.

Weitere Informationen
Plastikbeutel mit blauen Ecstasy-Pillen liegen auf einem Tisch. © Hauptzollamt Oldenburg

Hintergrund Drogenmissbrauch: Können Minderjährige geschützt werden?

Nach dem Fund von Drogen wie "Blue Punisher" in Stralsund wird die Frage laut, wie Jugendliche vor Drogenmissbrauch geschützt werden können. mehr

Bunte Ecstasy-Pillen in einem Glas. © NDR Foto: Oliver Gressieker

Ecstasy: Was man über die Droge und ihre Gefahren wissen muss

Oftmals als harmlose Partydroge verschrien, birgt Ecstasy eine extreme Gefahr: Zu viele unbekannte und immer wieder neue Inhaltsstoffe. mehr

Aufnahmen einer Ecstasy Blue Punisher- Pille. © picture alliance/KEYSTONE | ENNIO LEANZA Foto: ENNIO LEANZA

Sichergestellte Drogen: Stralsunder Polizei bestätigt "Blue Punisher"

Bei den im Zusammenhang mit einer Party in Stralsund beschlagnahmten Pillen handelt es sich um die gefährliche Ecstasy-Variante. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 17.04.2024 | 16:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Zahlreiche Kerzen stehen zum Gedenken an die Opfer vor dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk

Mutmaßlicher Täter von Magdeburg bereits in Rostock verurteilt

2013 wurde Taleb A. wegen der Androhung von Straftaten zu 90 Tagessätzen zu je zehn Euro verurteilt worden sei. mehr