"Blue Punisher": 17-jähriger Dealer zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt
Ein 13-jähriges Mädchen aus Altentreptow war im vergangenen Juni an der MDMA-Droge "Blue Punisher" gestorben. Heute wurde ein 17-jähriger Dealer verurteilt, der nachweislich mit der Droge gehandelt hat.
In Neubrandenburg stand am Mittwoch ein 17-jähriger Drogendealer vor dem Jugendschöffengericht. Er soll vor rund zehn Monaten einem 13-jährigen Mädchen aus Altentreptow Ecstasy-Pillen der Sorte "Blue Punisher" verkauft haben. Nach Einnahme einer solchen Pille war das Mädchen bewusstlos geworden. Es wurde in eine Klinik eingeliefert und starb dort an einer Hirnschwellung.
Strafe wegen Drogenhandels
Für den Tod des Mädchens konnte der Dealer nicht verantwortlich gemacht werden. Verurteilt wurde er ausschließlich wegen Drogenhandels in drei Fällen. Die Strafe für den zur Zeit arbeitslosen Deutschen: 120 Stunden gemeinnützige Arbeit, drei Vorstellungen bei einer Suchtberatungsstelle sowie das Aufsuchen eines Jobcenters.
Einnahme der Ecstasy-Pille führte zum Tod
Zwar konnte durch ein Gutachten nachgewiesen werden, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Todesursache des Mädchens und dem Konsum der Ecstasy-Pille gab. Nicht nachgewiesen werden konnte aber, dass sie die tödliche Dosis aus den Händen des Angeklagten empfangen hat. In einem Geständnis bestätigte der 17-Jährige, dass er der Verstorbenen mindestens drei Mal "Blue Punisher" verkauft habe. Auch habe er Reue gezeigt, hieß es. Wegen fahrlässiger Tötung konnte er aber aus juristischer Sicht nicht belangt werden. Angeklagt war er wegen des unerlaubten Verkaufs von Betäubungsmitteln. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass die verstorbene 13-Jährige aus Altentreptow gewusst habe, wie gefährlich der Konsum von Blue "Punisher Pillen" ist, erklärte am Mittwoch eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg. Die 13-Jährige habe sich laut Staatsanwaltschaft durch die Einnahme dieser Ecstasy-Pillen selbst gefährdet und sei deshalb für ihren Tod auch selbst verantwortlich.