Ausbau des Rostocker Seekanals: Bund spart Millionen
Dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) zufolge wird die geplante Fahrrinnenvergrößerung im Rostocker Seehafen deutlich billiger als zunächst angenommen. Der Grund sind überschätzte Kraftstoffpreise.
Im Mai 2016 hatte die Bundesregierung das Großprojekt abgesegnet und die Finanzen dafür auf den Weg gebracht. 128 Millionen Euro hatte das WSA Ostsee für den Ausbau der Fahrrinne im Rostocker Seehafen ursprünglich eingeplant. Nach aktuellem Stand könnte diese Summe deutlich zu hoch angesetzt gewesen sein. Auf einen konkreten Betrag für die Einsparung will sich noch niemand festlegen – nach NDR-Informationen könnten es zwischen 50 und 60 Millionen Euro sein.
Fortschritt offenbart Fehlkalkulation
Der Hauptgrund für die große Schwankung bei der Kostenberechnung sei eine Überschätzung der Kraftstoffpreise. Bei der Kalkulation sei man davon ausgegangen, dass die Kraftstoffpreise für die Baggerschiffe stärker steigen, als sie es bisher getan haben. In der kommenden Woche könnte der nächste Meilenstein in dem Bauvorhaben erreicht werden: Die Verbreiterung des Seekanals um 25 Meter im Innenbereich des Hafens soll dann abgeschlossen sein. Insbesondere Tanker können dann einfacher am Ölhafen anlegen.
Ein Hafen für alle
Die Arbeiten zum Ausbau der Fahrrinne im Rostocker Seehafen hatten im November vergangenen Jahres begonnen. Im Zuge der Erweiterung wird die gesamte Strecke von der ersten Ansteuerungstonne auf See bis in den Hafen ausgebaggert. Bis 2025 wird die bestehende Fahrrinne von 15 auf insgesamt 17 Kilometer verlängert und von 15 auf 17 Meter vertieft. Dann sollen alle in der Ostsee verkehrenden Schiffe in Rostock anlegen können.