Alkoholsucht: Ein Problem in Mecklenburg-Vorpommern
In keinem anderen Bundesland ist der Anteil an alkoholabhängigen Menschen so hoch wie in Mecklenburg-Vorpommern. Das geht aus einer Erhebung hervor, die die Krankenkasse Barmer am Montag veröffentlichte.
Rund 38.200 Menschen wurden in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2022 wegen ihrer Alkoholsucht ambulant oder stationär behandelt. Das entspricht einem Anteil von 2,35 Prozent an der Gesamtbevölkerung des Landes. Damit ist der Nordosten Spitzenreiter in Deutschland - der Bundesdurchschnitt liegt bei 1,7 Prozent. Die Zahlen stammen aus einer Erhebung der Krankenkasse Barmer, die am Montag in Schwerin veröffentlicht wurde.
Mehr Alkoholsucht im Norden
Der Barmer-Studie nach gibt es in den nördlichen Ländern prozentual mehr Alkoholkranke als im Süden. So folgt Bremen mit einem Süchtigen-Anteil von 2,28 Prozent der Bevölkerung direkt auf Mecklenburg-Vorpommern. In Hamburg seien knapp 2,1 Prozent und in Schleswig-Holstein 1,9 Prozent von der Alkoholsucht betroffen. "Rein medizinisch sind diese deutlichen regionalen Unterschiede beim Thema Alkoholabhängigkeit nicht erklärbar. Hier dürften auch soziodemografische Faktoren eine Rolle spielen", kommentierte Barmer-Landeschef Henning Kutzbach die Ergebnisse.
Vor allem Männer betroffen
Bundesweit waren den Barmer-Daten zufolge im Jahr 2022 mehr als 1,5 Millionen Menschen wegen ihrer Alkoholabhängigkeit in ambulanter oder stationärer Behandlung. Mehr als zwei Drittel von ihnen waren Männer. Auch werde die Sucht verstärkt bei Personen diagnostiziert, die in den 1950er - und 60er-Jahren geboren wurden.