Bildungsministerin: Schulen in MV keine Drogenumschlagsplätze
Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) hat der Darstellung widersprochen, laut der es an jeder Schule in Mecklenburg-Vorpommern Drogen und Drogendealer gibt.
Laut Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) sind "unsere Schulen keine Drogenumschlagsplätze". Eine solche Darstellung müsse sie von sich und den Schulen im Land weisen, sagte Oldenburg dem NDR Nordmagazin. Sie reagierte damit auf eine Aussage von Birgit Grämke von der Landeskoordinationsstelle für Suchtthemen MV. Grämke hatte gegenüber NDR MV Live gesagt: "Es gibt an jeder Schule Drogen und es gibt auch an jeder Schule Dealer, über die man Drogen beziehen kann. Also an Drogen zu kommen, ist gar kein Problem." Oldenburg sagte, dies entspreche nicht der Wahrheit.
Auffällige Schüler werden gemeldet
An den Schulen gebe es Haus- und Schulordnungen, die auch die Möglichkeit bieten, Schüler und Taschen zu kontrollieren, so Oldenburg. Diese würden auch genutzt. Auch würden Lehrerinnen und Lehrer auf Verhaltensauffälligkeiten achten, die auf Drogenkonsum bei Schülern hindeuten könnten, und dies gegebenenfalls melden. "Das was Schule immer schon macht, das müssen wir fortführen", sagte Oldenburg. Angesichts der nun aufgetauchten Ecstasy-Tabletten sollten die Schulen allerdings darüber nachdenken, zu zusätzlichen thematischen Elternversammlungen einzuladen oder die Drogenpräventionsteams an die Schulen zu holen.
Konsumenten werden immer jünger
Am Montag war eine 13-Jährige in Altentreptow gestorben, nachdem sie sogenannte "Blue Punisher"-Ecstacy-Tabletten konsumiert hatte. Eine 15-jährige Freundin des Mädchens schwebte ebenfalls in Lebensgefahr, sie ist inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Auch ein 14 Jahre altes Mädchen in Neubrandenburg liegt noch wegen des Konsums von "Blue Punisher" auf der Intensivstation. Laut Grämke hat der Drogenkonsum unter den Schülerinnen und Schülern in den vergangenen Jahren zugenommen, die Konsumenten seien jünger als früher. Darunter seien Jugendliche, die gar nicht ängstlich seien und Dinge ausprobieren wollten. Über die Risiken sollten sowohl die Eltern als auch die Schulen mit ihnen sprechen.