Hansa Rostock will bei Alemannia Aachen Siegesserie fortsetzen
Der FC Hansa Rostock peilt am Sonntagabend im Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen den vierten Sieg in Folge an. Coach Daniel Brinkmann kann gegen seinen Ex-Club wieder auf den zuletzt gesperrten Abwehrchef Ahmet Gürleyen zurückgreifen. Für den Deutsch-Türken müsste wohl Publikumsliebling Damian Roßbach trotz tadelloser Leistung gegen den FC Erzgebirge Aue zurück auf die Ersatzbank.
Abgekämpft war er. Aber glücklich. So richtig glücklich. Damian Roßbach strahlte am Mittwochabend nach dem Duell mit Aue (4:1) mit dem Flutlicht im Ostseestadion um die Wette. Erstmals seit Oktober des vergangenen Jahres hatte der dienstälteste Hansa-Profi nach Nico Neidhart wieder in der Startelf gestanden und war dabei mit wenigen Ausnahmen der Fels in der Brandung. Als er angeschlagen kurz vor dem Abpfiff ausgewechselt worden war, hatten sich viele Rostocker Fans erhoben und ihm viel Beifall gespendet.
Beim Hansa-Anhang genießt der Abwehrspieler, der seit einem Bruch des Schädelbasisknochens 2017 stets mit einem Carbon-Helm aufläuft, große Anerkennung. Bei Trainer Brinkmann war der 32-Jährige bis jetzt außen vor. Dreimal stand "Rossi", wie er gerufen wird, nicht einmal im Spieltagskader. Mit seinem überzeugenden Comeback gegen Aue hat der Routinier nun zumindest Ansprüche angemeldet, auch am Sonntag (19.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) in Aachen in der Startelf zu stehen.
Härtel über Hansa: "Vielleicht reicht es ja noch"
Brinkmann hatte bereits vor der Aue-Partie stets betont, dass er Roßbach sehr schätzt: "Wir haben ein gutes, klares Verhältnis. Er präsentiert sich im Training und ist eine Stütze für mich." Nach der Begegnung fand der 39-Jährige nur lobende Worte für den Defensiv-Spezialisten. "Er hat das sehr gut gemacht, ich bin sehr zufrieden mit ihm. Es hat sich bestätigt, was ich immer gesagt habe: Wir haben einen breiten Kader. Und den werden wir auch brauchen", sagte der Coach mit Blick auf das Saisonfinale. Denn in dem wollen die Mecklenburger noch einmal die Aufstiegsplätze angreifen.
Bei lediglich sechs Zählern Rückstand auf Rang zwei und dem Nachholspiel bei Tabellenschlusslicht SpVgg Unterhaching in der Hinterhand ist die sofortige Rückkehr in das Bundesliga-Unterhaus keine Utopie. Zumal die Hanseaten - wie von Brinkmann explizit angesprochen - viel Tiefe im Aufgebot haben. Ein Umstand, der ihnen gerade in den entscheidenden Wochen der Saison zugute kommen könnte.
"Vielleicht reicht es ja noch", sagte Aues Trainer Jens Härtel am Mittwoch in Richtung seines Ex-Clubs, den er 2021 in die Zweite Liga geführt hatte. Einer seiner Aufstiegshelden damals: Damian Roßbach.
Gürleyen und Manu kehren zurück
Bis zu dieser Saison war der gebürtige Frankfurter bei Hansa stets gesetzt. Auch in dieser Spielzeit war "Helmut", wie er wegen seines Schutzhelmes auch hin und wieder scherzhaft gerufen wird, zunächst Stammkraft. Dann aber wurde Bernd Hollerbach entlassen - und Roßbach rotierte auf die Bank. Seinen bis dato letzten Startelf-Einsatz hatte der 32-Jährige am 19. Oktober bei der 1:2-Heimpleite gegen Aachen gehabt, bevor er nun wieder in der Anfangsformation stand.
Nun geht es zum zweiten Mal in dieser Serie gegen den Aufsteiger. Weil Gürleyen und King Manu ihre Sperren abgesessen haben, hat Brinkmann in der Abwehr ein Luxusproblem. Aber gewiss keines, über das der Coach unglücklich ist.
"Super ärgerlich" - Schuster fehlt gesperrt
Etwas getrübt wurde die eigentlich gute Stimmung des 39-Jährigen, der von 2008 bis 2009 für die Alemannen auflief, hingegen durch die fünfte Gelbe Karte, die Marco Schuster gegen Aue kassierte. Damit ist der "Staubsauger" raus. Nicht ganz, aber eben für die wichtige Begegnung auf dem Tivoli. "Das ist super ärgerlich. Er ist ein Stück weit das Herz im Mittelfeld", beklagte Brinkmann den Ausfall des "Sechsers".
Des einen Pech ist aber natürlich auch in diesem Fall des anderen Glück. So könnte Sima Suso in Aachen zu seinem Starelf-Debüt für die Rostocker kommen. Brinkmann war nach dessen 29-minütigem Einsatz gegen Aue voll des Lobes für die 19 Jahre alte Leihgabe von Fortuna Düsseldorf.
