AOK: Immer mehr Menschen mit Adipositas in MV
Die Zahl der fettleibigen Menschen, die bei der AOK versichert sind, hat sich in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2011 und 2021 um mehr als 50 Prozent erhöht.
Bei rund 15 Prozent der in Mecklenburg-Vorpommern bei der AOK versicherten Menschen hatten Ärzte 2021 Adipositas diagnostiziert. 2011 waren es nur zehn Prozent. Das bedeute, dass 2021 jeder siebte AOK-Versicherte stark übergewichtig war. Das teilte die AOK Nordost am Mittwoch unter Bezug auf ihren sogenannten Gesundheitsatlas mit.
Geringste Adipositas-Quote in Göhren auf Rügen
Hochgerechnet bedeuten die Zahlen, dass insgesamt etwa 223.000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern übergewichtig sind. Als adipös gilt laut Definition der Weltgesundheitsorganisation, wer einen Körpermasseindex (BMI) ab 30, errechnet aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat, hat. Den geringsten Anteil an Menschen mit Adipositas weist der aktuelle AOK-Gesundheitsatlas für Mecklenburg-Vorpommern in Göhren auf Rügen aus, dort sind es vier Prozent. Mit 29 Prozent den höchsten Anteil hat die Gemeinde Dargun (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte).
Adipositas sorgt für höheres Krankheits-Risiko
"Es ist besorgniserregend, dass die Adipositas-Häufigkeit in Mecklenburg-Vorpommern stark zugenommen hat", so Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost. "Unser Gesundheitsatlas zeigt eindrücklich, dass Adipositas der wichtigste Risikofaktor für die meisten anderen chronischen Krankheiten ist." Die Versicherten mit Adipositas haben demnach im Vergleich zu Menschen mit einem BMI unter 30 ein rund doppelt so hohes Risiko, an Rückenschmerzen, Depressionen, Asthma und der Lungenkrankheit COPD zu erkranken. Auch leiden sie häufiger an einer koronaren Herzkrankheit, an Diabetes und an Bluthochdruck. Auch für Dickdarmkrebs und bösartige Krebs-Neubildung haben adipöse AOK-Versicherte ein höheres Risiko.