Wetter: Stürmischer Start ins neue Jahr - Probleme im Fährverkehr
Zum Jahresanfang ist es in Norddeutschland regnerisch und sehr stürmisch. Im Fährverkehr zu den Inseln gibt es dadurch Behinderungen. Das traditionelle Neujahrsbaden wurde vielerorts abgesagt. Auch das Warnemünder Turmleuchten fällt aus.
Vor allem für die Ostsee und das nördliche Schleswig-Holstein hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) schwere Sturmböen vorausgesagt. An der Nordsee und auf dem Brocken im Harz sind sogar orkanartige Böen möglich. Am Neujahrstag fahren daher keine Bahnen auf den Brocken. Wie die Harzer Schmalspurbahnen mitteilten, fällt der Zugverkehr zwischen Schierke und dem Bahnhof Brocken aus.
Fährverbindungen zu Nordsee-Inseln eingeschränkt
Im Schiffsreiseverkehr kommt es teils zu erheblichen Behinderungen. Die Verbindungen der Reederei Cassen Eils von Cuxhaven nach Helgoland und in die Gegenrichtung fallen am Neujahrstag wetterbedingt aus, wie die Reederei mitteilte. Auf der Föhr-Amrum-Linie ist der Fährverkehr bis zum Nachmittag eingestellt. Auch zwischen Pellworm und Nordstrand kommt es zu Ausfällen im Fährverkehr.
Zwischen Sylt und dem Festland pendelt nach Angaben der FRS Syltfähre heute nur eines der beiden Schiffe. Fahrgäste sollen sich vorab auf der Internetseite der Reederei über mögliche Änderungen informieren.
Auch von und zu den ostfriesischen Inseln gibt es Probleme. Spiekeroog stellt den Fährverkehr am Neujahrstag komplett ein. Von und in Richtung Borkum fallen nach Angaben der AG "EMS" vier Verbindungen mit dem Katamaran aus. Zudem wurden Fährverbindungen von und nach Borkum um jeweils eine Stunde nach hinten verschoben.
Ausfälle auf Ostsee-Linie Rostock-Gedser und zwischen Festland und Hiddensee
Die Fährreederei Scandlines hat wetterbedingt für heute acht Abfahrten auf der Verbindung zwischen Rostock und dem dänischen Gedser abgesagt. Die Reederei empfahl, auf die Linie zwischen Puttgarden und Rødby auszuweichen. Dort verkehrten die Fähren planmäßig. Auf der Linie Rostock - Gedser werde der Betrieb voraussichtlich ab Rostock um 20.15 Uhr und ab Gedser um 20.15 Uhr wieder aufgenommen.
Der Fährverkehr zwischen der Insel Hiddensee und dem Festland ist am Neujahrstag wegen Sturms und Flachwassers eingestellt worden. Auch in den kommenden Tagen könne es zu Einschränkungen kommen, teilte die Reederei Hiddensee GmbH auf ihrer Internetseite mit.
Warnemünder Turmleuchten fällt wegen Sturmwarnung aus
Das für den Neujahrstag geplante Warnemünder Turmleuchten 2025 wurde wegen Sturmes kurzfristig abgesagt. Der Aufbau am Silvestertag sei in der Hoffnung auf besseres Wetter noch planmäßig verlaufen. In einer Krisensitzung am Neujahrstag habe man sich aber aus Sicherheitsgründen zur Absage des traditionellen Events entschieden, teilten die Veranstalter auf ihrer Website mit. Ein Nachholtermin soll in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden.
Bereits für die vergangene Nacht hatte der DWD zur Vorsicht beim Abfeuern von Silvesterraketen aufgerufen. Einige öffentliche Silvester-Events in Schleswig-Holstein fanden nicht statt. Dazu zählten die Feuerwerke auf Helgoland und in St. Peter-Ording sowie die Open-Air-Party an der Promenade in Westerland auf Sylt. Auch der Silvesterlauf in Westerland wurde gecancelt. Die NDR 1 Silvesterparty in Büsum wurde abgesagt - ebenso wie die Open Air Silvesterparty am Meer in Norden.
Neujahrsschwimmen abgesagt oder verschoben
Auch die Neujahrsschwimmen in Butjadingen (Landkreis Wesermarsch), in Büsum und Wenningstedt-Braderup wurden wetterbedingt gecancelt. In Heiligenhafen wurde das Neujahrsbaden auf den 4. Januar verschoben. In Norddeich und auf Juist soll nun am 2. Januar angebadet werden.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern müssen sich Eisbader etwas gedulden. Das traditionelle Neujahrsbaden in Boltenhagen wurde aufgrund der Wetterlage und der Hochwassergefahr verschoben, wie die Kurverwaltung mitteilte. Ein neuer Termin werde rechtzeitig bekannt gegeben. Auch im Ostseebad Kühlungsborn wurde das Neujahrsbaden an der Seebrücke wetterbedingt abgesagt.
Meteorologe Schrader: Ab Donnerstag besseres Wetter
Meteorologe Meeno Schrader kündigte auf NDR Info neben dem Sturm auch einen sehr nassen Jahresstart für den Norden an. Neujahr regne es "den ganzen Tag hindurch." Es sei teilweise mit 20 bis 30 Litern Niederschlag pro Quadratmeter zu rechnen.
Schrader geht davon aus, dass sich am 2. Januar das Wetter bessert. "Am Donnerstag macht endlich der Himmel mal auf. Und dann kommen wir auf zwei, drei, vier Stunden Sonnenschein. Auch am Freitag und am Sonnabend sei mit etwas Sonne zu rechnen. "Da gibt es einen kleinen Ausgleich für die seit über zehn Tagen andauernde Sonnenschwäche."