Silvesterwetter in MV: Es wird stürmisch
In Mecklenburg-Vorpommern geht das Jahr mit viel Wind zu Ende. Meteorologen warnen vor Sturmböen, die auch das Zünden von Feuerwerksraketen gefährlich machen.
Noch ist es ruhig in weiten Teilen am Himmel über Mecklenburg-Vorpommern. Doch das wird sich in den kommenden Stunden ändern. Der Wetterexperte Thomas Globig im NDR-Wetterstudio auf Hiddensee sieht einen Sturm aufziehen. Die Böen würden über dem Binnenland im Laufe der Nacht die Stärke 8 bis 9 erreichen, an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern vermutlich die Stärke 9 bis 10. Böen könnten schon mal 100 Kilometer pro Stunde erreichen, sagte Globig dem NDR. Er mahnte zur Vorsicht: bei diesem Wetter Feuerwerksraketen zu zünden sei nicht ungefährlich.
Bislang keine Absagen von Feuerwerken
Der Deutsche Wetterdienst ruft ebenfalls zu besonderer Vorsicht auf. Über den Jahreswechsel werde der Wind zunehmen. Besonders auf freiem Feld könnten Feuerwerksraketen stark abgelenkt werden und Brände oder auch erhebliche Verletzungen herbei führen. Absagen von öffentlichen Feuerwerken in Mecklenburg-Vorpommern sind bisher jedoch nicht bekannt.
Verschiebungen von Neujahrsbaden
In den Ostseebädern Boltenhagen und Kühlungsborn müssen sich Eisbader im neuen Jahr 2025 etwas gedulden. Das traditionelle Neujahrsbaden wurde aufgrund der Wind- und Wetterlage und der Hochwassergefahr aus Sicherheitsgründen verschoben, wie die Kurverwaltung auf der Webseite des Ostseebades Boltenhagen mitteilte. Ein neuer Termin werde rechtzeitig bekannt gegeben. Auch im Ostseebad Kühlungsborn wurde das Neujahrsbaden an der Seebrücke wetterbedingt abgesagt und verschoben.
Turmleuchten wird wohl stattfinden
Der Countdown für das 25. Warnemünder Turmleuchten am Neujahrstag im Ostseebad lief am Dienstag weiter planmäßig. Dort werden am Mittwoch Zehntausende Menschen an der Strandpromenade erwartet. Das Neujahrsbaden der Rostocker Seehunde mit den Eisbademeisters am Rettungsturm drei, unterhalb vom Hotel Neptun, soll am Neujahrstag um 14 Uhr beginnen.
Fährbetrieb von Rostock wird eingeschränkt
Das stürmische Wetter wirbelt auch den Fährplan zwischen Rostock und Gedser am Neujahrstag durcheinander. Die Fährreederei Scandlines hat wetterbedingt am 1. Januar insgesamt acht Abfahrten abgesagt. Betroffen sind jeweils die Fahrten um 11.15 Uhr, 13.30 Uhr, 15.45 Uhr und 18 Uhr. Grund seien stürmische Winde sowie der niedrige Wasserstand, teilte Scandlines mit. Die Reederei empfahl, auf die Linie zwischen Puttgarden und Rødby auszuweichen. Dort sollen die Fähren planmäßig verkehren. Auf der Linie Rostock-Gedser werde der Betrieb voraussichtlich am 1. Januar um 20.15 Uhr wieder aufgenommen.
Feuerwehren bereiten sich auf Einsätze vor
Die Feuerwehren im Land bereiten sich jedenfalls auf vermehrte Einsätze in der Silvesternacht vor. In vielen Städten und Gemeinden gibt es klare Regeln zum Abbrennen von Feuerwerkskörpern. Dazu gehören die vorgeschriebenen Abstände zu schutzwürdigen Gebäuden wie Kirchen, Krankenhäuser, Altenheime, reetgedeckte Häuser und Tankstellen. In Schwerin muss der Abstand 50 Meter betragen, in Rostock und in den Landkreisen 200 Meter. Bei Verstoß drohen Strafen in Höhe von mehreren zehntausend Euro.
Erneute Forderung von Feuerwerksverbot
Kritik am privaten Feuerwerk kommt von der Deutsche Umwelthilfe. Diese hat gemeinsam mit einem Aktionsbündnis aus 29 weiteren Organisationen erneut ein Verbot von privatem Feuerwerk gefordert. "Es grenzt gerade in Zeiten, in denen verschiedene Konflikte auch auf offener Straße ausgetragen werden, an Wahnsinn, Menschen hochexplosive Sprengkörper in die Hand zu drücken", sagte Geschäftsführer Resch. Das Aktionsbündnis hat Bundesinnenministerin Faeser dazu aufgefordert, die Sprengstoffverordnung zu ändern.