Warntag: Sirenen und Handys im Norden schlagen Alarm

Stand: 12.09.2024 11:55 Uhr

Beim bundesweiten Warntag ist auch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg wieder getestet worden, ob die Alarmsysteme funktionieren. Gegen 11 Uhr wurde eine Probewarnung ausgelöst, 45 Minuten später erfolgte die Entwarnung.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ließ nicht nur die klassischen Sirenen heulen, sondern auch eingeschaltete Handys wurden über Apps wie NINA und Katwarn alarmiert.

Schwachstellen aus Vergangenheit abstellen

Die bundesweite Aktion fand zum vierten Mal statt. Es sollte auch geprüft werden, ob Schwachstellen aus der Vergangenheit abgestellt werden konnten. Bürgerinnen und Bürger können bei einer anschließenden offiziellen Umfrage über ihre Erfahrungen mit den Warnmitteln auf einer Webseite berichten. Erfragt wird beispielsweise, ob der Betreffende die Probewarnung über Cell Broadcast empfing, im Radio oder über einen anderen Kanal hörte.

UMFRAGE
Mögliche Antworten

Wurden Sie am Warntag benachrichtigt?

Die Umfrage endet am 19. September. Das BBK wertet anschließend die Daten aus und veröffentlicht einen Bericht.

Ausbau der Warnsysteme nach Flutkatastrophe 2021

Die Bedeutung von Warnsystemen wurde im Sommer 2021 bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen deutlich, als Menschen nicht rechtzeitig über die drohende Gefahr informiert wurden. Danach kam eine breite Debatte über Verbesserungen in Gang. Der Bund förderte unter anderem mit fast 90 Millionen Euro den Ausbau des Sirenen-Netzes.

Zudem wurde das bundesweite System für sogenanntes Cell Broadcasting aufgebaut. Darüber werden SMS-Kurznachrichten mit offiziellen Warnungen direkt an alle Handys verschickt, die mit dem Mobilfunknetz verbunden sind.

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In Norddeutschland fehlen fest installierte Sirenen

Auch in Norddeutschland schrillten am Warntag die Sirenen. Allerdings sind nicht alle Städte und Kommunen gleichermaßen gut ausgestattet, denn nach dem Ende des Kalten Krieges waren viele Anlagen abgebaut worden. So steckte die Stadt Hannover in den vergangenen Jahren fünf Millionen Euro in ihren Ausbau. Dagegen steht beispielsweise in Braunschweig nach Angaben der Stadt derzeit keine einzige. Nach Angaben des Landes ist der Aufbau eines flächendeckenden Sirenen-Netzes in Niedersachsen herausfordernd. Es gebe eine große Nachfrage, aber nur wenige geeignete Anbieter.

Auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ertönten in diesem Jahr vielerorts keine Warnsignale. Während etwa Schwerin in den vergangenen Jahren flächendeckend 17 neue Anlagen installiert hat, gibt es in Neubrandenburg mit mehr als 60.000 Einwohnern nach wie vor kein festes Gerät zum Warnen der Bevölkerung. Und auch in Hamburg stockte zuletzt der Ausbau.

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NDR Info | Aktuell | 12.09.2024 | 12:00 Uhr

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