Warntag 2023 in Hamburg: Probealarm am Donnerstagvormittag

Stand: 14.09.2023 13:10 Uhr

Am bundesweiten Warntag wurde am Donnerstag um 11 Uhr die Bevölkerung testweise über verschiedene Kanäle gewarnt. In Hamburg gab es dabei offenbar keine Probleme.

Das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wollte damit erproben, wie die Menschen im Fall von Katastrophen oder Kriegsfolgen gewarnt werden können. "Wir setzen auf den sogenannten Warnmittel-Mix", sagte Innenstaatssekretärin Juliane Seifert im Vorfeld.

Keine technischen Probleme in Hamburg

Konkret bedeutete das, dass es Warnungen in Radio und Fernsehen, über Sirenen, auf Informationstafeln in Städten sowie Durchsagen auf Bahnsteigen und in Zügen geben sollte. Technisch hat das in Hamburg gut geklappt, sagt der Leiter des Katastrophenschutzes, Mike Vorbeck: "Soweit wir das jetzt beurteilen können, haben alle Sirenen in der Stadt funktioniert. Auch die Meldung des Bundes scheint geklappt zu haben."

Nur ein fünftel nutzen Warn-Apps

Außerdem sollten Warn-Apps wie NINA und das Warnsystem Cell Broadcast bei dem Probealarm zum Einsatz kommen. Allerdings hätten nur ein Fünftel aller Menschen in Hamburg hat eine Warn-App auf dem Handy. Das sei noch ausbaufähig, findet Vorbeck. Mithilfe von Cell Broadcast sollten alle Handy-Nutzerinnen und -Nutzer, deren Gerät in der Funkzelle eines gefährdeten Bereichs eingeloggt ist, eine automatische Benachrichtigung bekommen - auch wenn sie keine App installiert haben. Dabei sollte das Handy selbst dann laut schrillen, wenn es auf stumm gestellt ist. Nur im Flugmodus oder ganz ausgeschaltet bleibt es still.

Ausbau der Sirenen in Hamburg stockt

Vom Heulen der Sturmflutsirenen sollten viele Hamburgerinnen und Hamburger beim diesjährigen Warntag allerdings weniger mitbekommen haben als geplant. Zwar sollten die 123 vor allem in Elbnähe befindlichen Anlagen ihren durchdringenden Warnton verbreiten und eine Dreiviertelstunde später Entwarnung geben. Doch die angekündigte Installation von 50 weiteren Sirenen bis Ende 2023 verzögert sich. Sie seien "noch im Stadium der Errichtung/des Aufbaus", teilte der Sprecher der Innenbehörde, Daniel Schaefer, mit.

Letzter bundesweiter Warntag im Dezember

Auch wenn beim jüngsten Warntag im Dezember vergangenen Jahres laut BBK-Umfrage neun von zehn Menschen in Deutschland mindestens eine Warnung erhalten haben, gab es Probleme. So funktionierte zum Beispiel bei einigen älteren Handy-Modellen das Cell-Broadcast-System nicht. Laut BBK konnten die Mobilfunkanbieter die Probleme mittlerweile beheben.

Umfrage zum Warntag

Für alle, die keine Sirene hören oder per App oder Cell-Broadcast keine Warnung bekommen haben, gibt es eine Möglichkeit zur Rückmeldung an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Weitere Informationen
Auf einem Handy-Display ist ein Hinweis zum bundesweiten Warntag zu lesen. © dpa-Bildfunk Foto: Thomas Banneyer/dpa

Bundesweiter Warntag: Probe-Alarm mit Sirenen und Handys

Die Behörden haben getestet, wie im Katastrophen-Fall am besten gewarnt wird. Bürger können ihre Erfahrungen damit nun auf einer Website schildern. mehr

Das Logo der Apps KATWARN und NINA. © NDR

Cell Broadcast und Warn-Apps NINA und KATWARN melden Gefahren

Cell Broadcast und Apps wie NINA und KATWARN warnen vor Gefahren wie Unwettern. Was melden sie und wie funktionieren sie? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 14.09.2023 | 15:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Polizeifahrzeuge stehen am Weihnachtsmarkt vor dem Hamburger Rathaus. © picture alliance / ABBFoto

Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Hamburger Weihnachtsmärkten

Politiker in Hamburg zeigen sich nach dem Anschlag in Magdeburg erschüttert. Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf Weihnachtsmärkten in der Hansestadt. mehr