Warntag 2023 in Hamburg: Probealarm am Donnerstagvormittag
Am bundesweiten Warntag wurde am Donnerstag um 11 Uhr die Bevölkerung testweise über verschiedene Kanäle gewarnt. In Hamburg gab es dabei offenbar keine Probleme.
Das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wollte damit erproben, wie die Menschen im Fall von Katastrophen oder Kriegsfolgen gewarnt werden können. "Wir setzen auf den sogenannten Warnmittel-Mix", sagte Innenstaatssekretärin Juliane Seifert im Vorfeld.
Keine technischen Probleme in Hamburg
Konkret bedeutete das, dass es Warnungen in Radio und Fernsehen, über Sirenen, auf Informationstafeln in Städten sowie Durchsagen auf Bahnsteigen und in Zügen geben sollte. Technisch hat das in Hamburg gut geklappt, sagt der Leiter des Katastrophenschutzes, Mike Vorbeck: "Soweit wir das jetzt beurteilen können, haben alle Sirenen in der Stadt funktioniert. Auch die Meldung des Bundes scheint geklappt zu haben."
Nur ein fünftel nutzen Warn-Apps
Außerdem sollten Warn-Apps wie NINA und das Warnsystem Cell Broadcast bei dem Probealarm zum Einsatz kommen. Allerdings hätten nur ein Fünftel aller Menschen in Hamburg hat eine Warn-App auf dem Handy. Das sei noch ausbaufähig, findet Vorbeck. Mithilfe von Cell Broadcast sollten alle Handy-Nutzerinnen und -Nutzer, deren Gerät in der Funkzelle eines gefährdeten Bereichs eingeloggt ist, eine automatische Benachrichtigung bekommen - auch wenn sie keine App installiert haben. Dabei sollte das Handy selbst dann laut schrillen, wenn es auf stumm gestellt ist. Nur im Flugmodus oder ganz ausgeschaltet bleibt es still.
Ausbau der Sirenen in Hamburg stockt
Vom Heulen der Sturmflutsirenen sollten viele Hamburgerinnen und Hamburger beim diesjährigen Warntag allerdings weniger mitbekommen haben als geplant. Zwar sollten die 123 vor allem in Elbnähe befindlichen Anlagen ihren durchdringenden Warnton verbreiten und eine Dreiviertelstunde später Entwarnung geben. Doch die angekündigte Installation von 50 weiteren Sirenen bis Ende 2023 verzögert sich. Sie seien "noch im Stadium der Errichtung/des Aufbaus", teilte der Sprecher der Innenbehörde, Daniel Schaefer, mit.
Letzter bundesweiter Warntag im Dezember
Auch wenn beim jüngsten Warntag im Dezember vergangenen Jahres laut BBK-Umfrage neun von zehn Menschen in Deutschland mindestens eine Warnung erhalten haben, gab es Probleme. So funktionierte zum Beispiel bei einigen älteren Handy-Modellen das Cell-Broadcast-System nicht. Laut BBK konnten die Mobilfunkanbieter die Probleme mittlerweile beheben.
Umfrage zum Warntag
Für alle, die keine Sirene hören oder per App oder Cell-Broadcast keine Warnung bekommen haben, gibt es eine Möglichkeit zur Rückmeldung an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.