Synapsen: Grüne Gentechnik - von Missverständnissen, Missbrauch und Möglichkeiten
Stand: 12.01.2024 06:00 Uhr
Die Politik streitet über die Kennzeichnung genomveränderter Lebensmittel. Die Forschung sagt: So weit entfernt von herkömmlicher Züchtung ist all das gar nicht.
Spätestens seit dem Genmais-Skandal um das Monsanto-Herbizid "Roundup" Mitte der 1990er-Jahre sind gentechnisch veränderte Nutzpflanzen für viele vom Teufel. Beständig warnen Umweltorganisationen davor - und das Label "gentechnikfrei" ist ein werbewirksames Etikett auf Lebensmitteln.
Doch fragt man bei Agrarforschern und Biologen nach, zeichnet sich ein ganz anderes Bild: Moderne Gentechnik, so der weitreichende Konsens, sei eine Chance, Ackergifte zu reduzieren, mehr noch: Durch höhere Erträge könne damit der Welthunger gestillt werden. Streng genommen passiert bei konventioneller Züchtung auch nichts anderes als eine Genomveränderung der Pflanzen - nur eben mit Hilfe von Chemikalien oder Strahlung und deutlich mehr "Trial and Error".
Nele Rößler und Yasmin Appelhans sind der Frage nachgegangen, warum Gentechnik so einen schlechten Ruf hat und warum die Methoden für Biobauern ein Problem darstellen. Im Gespräch mit Host Lucie Kluth nehmen sie uns mit in ein Institut für gentechnische Pflanzenzüchtung im Harz, berichten von aggressiver PR für die moderne Technologie, kontroversen Argumenten von Ökobauern und gehen Gerüchten um gesundheitliche Risiken auf den Grund. Außerdem geht es um die Frage, was Kiwis, Insulin und BSE mit all dem zu tun haben - und wie Gentechnik sogar dem Klima helfen könnte.
(91) Grüne Gentechnik: Von Missverständnissen, Missbrauch und Möglichkeiten
Sendung: Synapsen – ein Wissenschaftspodcast | 12.01.2024 | 06:00 Uhr | von Lucie Kluth / Nele Rößler / Yasmin Appelhans
67 Min
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Verfügbar bis 11.01.2029
Spätestens seit dem Genmais-Skandal um das Monsanto-Herbizid "Roundup" Mitte der 1990er-Jahre sind gentechnisch veränderte Nutzpflanzen für viele vom Teufel. Doch fragt man bei Agrarforschern und Biologen nach, zeichnet sich ein anderes Bild: Moderne Gentechnik, so der weitreichende Konsens, sei eine Chance, Ackergifte zu reduzieren und den Welthunger zu stillen. Und streng genommen passiert bei konventioneller Züchtung auch nichts anderes als eine Genomveränderung der Pflanzen.
Nele Rößler und Yasmin Appelhans sind der Frage nachgegangen, warum Gentechnik so einen schlechten Ruf hat. Im Gespräch mit Host Lucie Kluth nehmen sie uns mit in ein Institut für gentechnische Pflanzenzüchtung im Harz, berichten von aggressiver PR für die Technologie, kontroversen Argumenten von Ökobauern und gehen Gerüchten um Gesundheitsrisiken auf den Grund.
Erklärung zur Funktion von Neuen Genomischen Techniken: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. [aufgerufen am 2. Dezember 2023]
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Alessandro Nicolia, Alberto Manzo, Fabio Veronesi & Daniele Rosellini: An overview of the last 10 years of genetically engineered crop safety research, Critical Reviews in Biotechnology, 2016, S. 131. DOI: 10.3109/07388551.2013.823595
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Séralini GE, Clair E, Mesnage R, Gress S, Defarge N, Malatesta M, Hennequin D, Spiroux de Vendômois J. RETRACTED: Long term toxicity of a Roundup herbicide and a Roundup-tolerant genetically modified maize. Food and Chemical Toxicology 2012;50(11), S. 4221-4231
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Nationale Akademie der Wissenschaften: Leopoldina und DFG fordern wissenschaftsbasierte Positionierung in der EU-Debatte um neue genomische Techniken in der Pflanzenzucht. (19. Oktober 2023)
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Eurobarometer - Public opinion in the European Union. Einstellungen der Menschen in Europa unter anderem zu gentechnisch veränderten Organismen. [Abgerufen am 11. Januar 2024].
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Wissenschaft ist mehr als eine Schlagzeile. Der Podcast Synapsen geht seit mehr als 100 Folgen auf Spurensuche und liefert Fakten und Geschichten zur Forschung.
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