SPD-Außenexperte warnt vor Folgen einer ukrainischen Niederlage
Michael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, warnt im Gespräch mit NDR Info vor den Folgen einer ukrainischen Niederlage: Dann gehe der Krieg in Armenien, Georgien und Moldau weiter.
Der SPD-Außenexperte forderte mehr Unterstützung für die Ukraine. In Deutschland sei beim Thema Waffenlieferungen ein verheerender Eindruck entstanden, sagte er. "Wir haben das den Bürgerinnen und Bürgern offenkundig nicht gut genug erklärt, dass derjenige, der für eine militärische Unterstützung eintritt, nicht für den Krieg ist, sondern für einen gerechten Frieden."
"Putin müssen klare Grenzen gesetzt werden"
Roth unterstrich die Bedeutung der USA. Ohne das weitreichende Engagement der Amerikaner hätte die Ukraine den Krieg längst verloren, glaubt er. Allerdings sieht Roth eine gewisse Zurückhaltung, was Waffenlieferungen betrifft, sowohl in den USA als auch in Deutschland. Er verstehe die Sorgen der Bevölkerung vor einer Eskalation, sagt aber auch, man müsse Putin klare Grenzen setzen.
"Putin ist ein Diktator [...] und so sollten wir auch mit ihm umgehen. Das heißt, Stärke und Wehrhaftigkeit sind besser als den Eindruck zu erwecken, man sei zögerlich und beängstigt." Einige Staaten, nicht nur Deutschland, müssten dafür noch deutlich mehr tun. Roth warnt: "Ich garantiere Ihnen, wenn die Ukraine fällt, wenn wir der Ukraine einen Diktatfrieden aufdrücken, der am Ende zu ihrer Unfreiheit führt, wird der Krieg weitergehen. In Armenien, in Georgien, in der Republik Moldau."