Coronavirus-Blog: Biontech will mehr Impfstoff liefern
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Neujahrstag 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend gibt es an dieser Stelle einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Neujahrsansprache von Niedersachsens Ministerpräsident Weil: "Leben retten ist Pflicht
- Silvesterbilanz: Brände und Verletzte trotz Corona-Regeln
- Biontech will mehr Impfstoff an die EU liefern
- Bundesgesundheitsministerium rechnet mit der EU-Zulassung des Moderna-Impfstoffs am 6. Januar
- 1.603 neue Corona-Fälle in Niedersachsen gemeldet, 340 in Schleswig-Holstein, 196 in Mecklenburg-Vorpommern, 308 in Hamburg, 25 im Bundesland Bremen, bundesweit knapp 23.000
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute!
Das Team von NDR dankt für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht eine gute Nacht. Morgen früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
Niedersächsische Impf-Hotline bekommt mehr Mitarbeiter
Die Zahl der Mitarbeiter der Impf-Hotline in Niedersachsen wird nach einem Bericht der Oldenburger "Nordwest-Zeitung" ab kommender Woche aufgestockt. Statt der seit Impfstart am 27. Dezember 70 eingesetzten Mitarbeiter sollen dann rund 130 Experten Fragen zu den Covid-19-Impfungen beantworten, wie das niedersächsische Gesundheitsministerium nach Informationen des Blattes mitteilte. Diese Anzahl lasse sich bei Bedarf noch erhöhen. Damit reagiert das Land auf die starke Nutzung zum Start der Hotline.
Was passiert, wenn die Corona-Krise vorbei ist?
Die Corona-Krise hat das Freizeitverhalten vieler Menschen verändert, natürlich auch notgedrungen. Und was passiert, wenn die Pandemie vorbei ist - Party total? Daran glaubt Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt nicht.
BMG rechnet mit Moderna-Impfstoff-Zulassung am 6. Januar
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) rechnet rechnet damit, dass der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna am 6. Januar in der EU zugelassen wird. Das teilte das Ministerium am Freitag mit. Nach BMG-Angaben hat sich Deutschland insgesamt 136,3 Millionen Dosen der Impfstoffe von Biontech/Pfizer, der bereits zugelassen ist und verwendet wird, und Moderna gesichert, die nahezu alle 2021 geliefert werden könnten. Mit je zwei nötigen Dosen ließen sich damit rechnerisch mehr als 68 Millionen Menschen impfen. Über größere Liefermengen des Biontech-Impfstoffs für die EU wird zurzeit verhandelt. Darüber hinaus teilte das Bundesgesundheitsministerium mit, dass "Stand heute" die Zulassungen für die Impfstoffe von AstraZeneca, Johnson&Johnson/Janssen und CureVac im Laufe des ersten Quartals 2021 wahrscheinlich seien.
Biontech will mehr Impfstoff an die EU liefern
Der Mainzer Hersteller Biontech will mehr Corona-Impfstoff als die bisher geplanten 300 Millionen Impfdosen an die Europäische Union liefern. Das Unternehmen befinde sich "in fortgeschrittenen Diskussionen, ob und wie wir weitere Impfstoffdosen für Europa in diesem Jahr zur Verfügung stellen können", teilte Unternehmenschef Ugur Sahin der Deutschen Presse-Agentur mit. Hintergrund sind Klagen über die Knappheit von Impfstoff in Deutschland und anderen EU-Staaten. "Aufgrund der aktuell hohen Infektionszahlen ist eine zügige Impfstoffversorgung besonders wichtig", so Sahin. "Wir arbeiten mit der EU zusammen, um unsere Produktionskapazitäten weiter auszubauen." Bisher hat nur der Biontech-Impfstoff eine europäische Zulassung.
Grafschaft Bentheim: 70 Verstöße gegen Ausgangssperre
Die Polizei in der Grafschaft Bentheim hat in der Silvesternacht 70 Verstöße gegen die nächtliche Ausgangssperre verzeichnet. Die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises dürfen ihre Wohnungen, Häuser und Grundstücke zwischen 21 Uhr und 5 Uhr nur aus beruflichen oder medizinischen Gründen verlassen. Die Grafschaft ist der einzige Landkreis in Niedersachsen, der wegen hoher Coronavirus-Infektionszahlen eine Ausgangssperre verhängt hat. Sie gilt noch bis zum 12. Januar.
25 Neuinfektionen im Bundesland Bremen gemeldet
Für das Bundesland Bremen haben die Behörden 25 neue Corona-Fälle gemeldet. Gestern waren es 108, vor einer Woche 28. Allerdings gelten die Zahlen wegen der Feiertage zurzeit nur als bedingt aussagekräftig. Damit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz in Bremen bei 87,4 und in Bremerhaven bei 61,2.
Viel los im Harz, aber kein Ansturm wie zuletzt
Am Neujahrstag hat es wieder viele Menschen in den Harz gezogen. Der befürchtete Massenansturm wie an den vorangegangenen Tagen blieb zu Beginn des Jahres 2021 allerdings aus. Bereits zu Silvester hatte sich die Lage etwas beruhigt. Landkreise, Gemeinden, Polizei und Tourismusverband hatten aufgrund der Corona-Pandemie zuletzt mehrfach an die Menschen appelliert, zu Hause zu bleiben.
Spielverlegung: Corona-Fall bei Braunschweigs Basketballern
Wegen eines Corona-Falls bei den Basketball Löwen Braunschweig findet das Bundesliga-Heimspiel der Niedersachsen gegen den FC Bayern München am 5. Januar nicht statt. Auch die für diesen Sonntag angesetzte Partie der Braunschweiger bei den Niners Chemnitz muss verlegt werden. Neue Termine stehen noch nicht fest. Bei den Braunschweigern war ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das zuständige Gesundheitsamt ordnete Quarantäne für das gesamte Braunschweiger Team an.
Corona-Impfungen in Niedersachsen erreichen weitere Landkreise
In weiteren Regionen in Niedersachsen haben die Corona-Impfungen begonnen: In Lüneburg und im Kreis Harburg wurde am Neujahrstag gestartet, in Braunschweig am Silvestertag. Eigentlich sollte es in Harburg erst in der nächsten Woche losgehen, doch das Land bot einigen Kreisen kurzfristig Impfstoff an, darunter auch Harburg. In Lüneburg sollten im Laufe des Freitags die ersten rund 40 Bewohnerinnen und Bewohner eines Seniorenheimes von einem mobilen Impfteam geimpft werden. Zuletzt verlief der Impfstart in Niedersachsen etwas holprig.
Knapp 200 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind 196 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das sind 40 mehr als gestern und 34 mehr als vor einer Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock mitteilte. Laut Robert Koch-Institut bilden die Zahlen vermutlich nicht das ganze Infektionsgeschehen ab, weil über die Feiertage weniger getestet wurde, beziehungsweise noch nachmeldungen kommen könnten. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen liegt in MV nun bei 92,4.
Hamburg zählt Todesfälle nicht mehr selbst
Seit heute verwendet Hamburg bei der Meldung von Todesfällen in Zusammenhang mit dem Corona-Virus den Wert des Robert Koch-Instituts (RKI). Die für Gesundheit zuständige Behörde hatte im April 2020 das Institut für Rechtsmedizin des UKE mit der systematischen Auswertung der Hamburger Covid-19-Sterbefälle beauftragt. Dieses Auswertungsprojekt sei nun abgeschlossen und werde nach neun Monaten planmäßig beendet, so der Senat. Mit Stand 1. Januar wurden laut RKI insgesamt 653 Todesfälle in der Hansestadt gemeldet.
Rund 1.600 Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen sind laut Landesregierung 1.603 weitere Corona-Fälle gemeldet worden. Das sind rund 500 weniger als gestern und knapp 300 mehr als am Freitag vor einer Woche. Allerdings gelten die Zahlen wegen der Feiertage zurzeit nur als bedingt aussagekräftig. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen gibt das Land derzeit mit 95,2 an. Am höchsten ist die Summe der Neuinfektionen binnen sieben Tagen bezogen auf 100.000 Einwohner derzeit im Landkreis Grafschaft Bentheim (176,4) und im Heidekreis (162,1).
308 Neuinfektionen in Hamburg registriert
In Hamburg sind 308 neue Corona-Fälle amtlich gemeldet worden - das sind 260 weniger als gestern. Am Freitag vor einer Woche (1. Weihnachtstag) waren es 360 Neuinfektionen in Hamburg. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 130,5. Laut Robert Koch-Institut sind die Zahlen zurzeit allerdings nicht sehr aussagekräftig, weil über die Feiertage weniger getestet wurde und nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten sofort weiter meldeten.
Weil: "Leben retten ist Pflicht"
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat in seiner Neujahrsansprache dazu aufgerufen, sich weiter konsequent an die Corona-Regeln zu halten. "Viele hadern mit den Einschränkungen, die gerade zum Jahreswechsel wieder besonders spürbar gewesen sind." Er betonte aber: "Wir handeln so, um Menschenleben zu retten und um die Gesundheit von unzähligen Menschen zu schützen. Das ist unsere Pflicht." Klar sei aber auch, dass sich das Land in einer schweren Wirtschaftskrise befinde und sich viele Menschen Sorgen um ihren Arbeitsplatz machten. "Corona hat uns gelehrt, wo wir besser werden müssen, zum Beispiel in unserem Pflegewesen, aber auch bei der Digitalisierung."
Trotz Bränden und illegalen Partys: Ruhige Neujahrsnacht im Norden
Der Jahreswechsel ist aufgrund der Corona-Pandemie viel ruhiger verlaufen als sonst. In Norddeutschland mussten Polizei und Feuerwehr im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich seltener ausrücken. Dennoch gab es Einsätze wegen Bränden, Unfällen und illegalen Partys. In Oldenburg brach die Polizei eine Wohnungstür auf - drinnen feierten 18 Menschen Silvester. Mehrfach wurden Polizisten bei Einsätzen mit Böllern beworfen. Viele Städte hatten es untersagt, in der Silvesternacht auf zentralen Straßen und Plätzen Feuerwerk abzubrennen. Bundesweit gilt auch heute noch ein Versammlungsverbot.
Bundesweit knapp 23.000 Corona-Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.924 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Außerdem wurden 553 neue Todesfälle verzeichnet, wie das RKI bekannt gab. Eine Interpretation der Daten ist momentan schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und zum Jahreswechsel wahrscheinlich weniger Menschen getestet wurden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermittelten. Laut RKI kann es dadurch noch zu Nachmeldungen kommen. Vor einer Woche waren bundesweit 25.533 Corona-Neuinfektionen und 412 Todesfälle binnen 24 Stunden registriert worden.
340 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen um 340 gestiegen. Am Vortag waren es 528, in der Vorwoche 306. Die Zahl der Menschen, die mit einer Infektion starben, stieg um zwei auf 427. In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins werden demnach aktuell 346 Covid-19-Patienten behandelt, 24 mehr als am Vortag angegeben worden war. 66 der Patienten liegen auf einer Intensivstation.
Furcht vor Neujahrsansturm: Appell an Harzbesucher
Landkreis, Gemeinden, Polizei und Harzer Tourismusverband befürchten, dass es viele Menschen zu Neujahr in den Harz ziehen könnte. Das ist aber wegen der Ansteckungsgefahr nicht erwünscht. Deshalb wird darum gebeten, von Tagesausflügen abzusehen. Vielerorts war es in den vergangenen Tagen zu "besorgniserregenden Zuständen" gekommen, weil aufgrund der vielen Gäste Abstände nicht eingehalten werden konnten.
Mit dem NDR.de-Ticker ins neue Jahr
Auch an Neujahr hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Donnerstag wurden in Niedersachsen 2.107 neue Corona-Fälle registriert, in Schleswig-Holstein 528, in Mecklenburg-Vorpommern 158, in Hamburg 568 und im Bundesland Bremen 108.
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