Corona-Blog: Hamburg hebt Testpflicht an Schulen auf
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 10. Mai 2022, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Die Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Am Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hamburg hebt Corona-Testpflicht an Schulen auf
- BKA: Mehr Extremismus durch Debatte über Corona-Maßnahmen
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 15.234 in Niedersachsen, 5.432 in Schleswig-Holstein, 1.667 in Mecklenburg-Vorpommern, 868 in Hamburg
- RKI: Bundesweit 107.568 registrierte Infektionen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht. Am Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Ereignissen im Zusammenhang mit der Pandemie in Norddeutschland.
Schlagermove, CSD und Harley Days können in Hamburg starten
Beim Hamburger Schlagermove darf am 1. und 2. Juli auf der Reeperbahn wieder geschunkelt und gefeiert werden. Auch die Harley Days und der Christopher Street Day (CSD) dürfen in diesem Jahr wieder stattfinden. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Großevents wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten, können in diesem Jahr wieder Tausende bei diesen Festen durch die Hamburger Straßen ziehen. Das hat der Cityausschuss der Bezirksversammlung Mitte heute beschlossen. Der CSD soll vom 5. bis 7. August stattfinden, die Harley Days vom 24. bis 26. Juni.
Sieben-Tage-Inzidenz in MV geht weiter zurück
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern ist gesunken. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) gibt den Wert aktuell mit 355,3 an - 14,4 weniger als am Vortag. Vor einer Woche hatte der Wert 431,8 betragen. Das Lagus meldete zuletzt 1.667 registrierte Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, gibt die Behörde mit 2,0 an.
Hamburg hebt Corona-Testpflicht an Schulen auf
Schülerinnen und Schüler in Hamburg müssen von kommender Woche an keine Corona-Tests in der Schule mehr machen. Das teilte Schulsenator Ties Rabe (SPD) mit. Einen entsprechenden Beschluss habe der rot-grüne Senat zuvor gefasst. Damit folgt Hamburg den anderen Bundesländern. Vor einer Woche hatte die Schulbehörde nach einem Gerichtsbeschluss bereits für alle geimpften und genesenen Kinder und Jugendlichen die Testpflicht aufgehoben. Dagegen gab es wegen der Ungleichbehandlung heftige Proteste von Eltern und aus der Opposition in der Bürgerschaft. Freiwillige Tests für Schüler und Lehrer sollen in den Schulen weiterhin zweimal pro Woche möglich sein.
BKA: Mehr Extremismus durch Debatte über Corona-Maßnahmen
Das Bundeskriminalamt (BKA) geht davon aus, dass die Debatten über die Corona-Maßnahmen im vergangenen Jahr eine Zunahme extremistischer Kriminalität und Gewalt mit sich gebracht haben. Wie aus der heute vorgestellten Jahresstatistik des BKA hervorgeht, stieg die Zahl der politisch motivierten Straftaten im Jahr 2021 auf einen neuen Höchststand. Insgesamt registrierte die Polizei 55.048 solcher Delikte (23 Prozent mehr als im Vorjahr). Mit einem Plus von mehr als 147 Prozent war der Anstieg bei solchen Straftaten, die von der Polizei keiner speziellen Ideologie zugeordnet wurden, am größten. Auf Tatverdächtige, die weder als Rechte, Linke, Islamisten oder Anhänger einer ausländischen Ideologie verortet wurden, entfielen den Angaben zufolge 21.339 Delikte. Viele stünden im Zusammenhang mit staatskritischen bis -feindlichen Haltungen, die in der Corona-Pandemie zum Ausdruck kamen, teilten BKA-Präsident Holger Münch und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei der Präsentation der Zahlen mit. Die Expertin für Verschwörungsmilieus, Pia Lamberty, sagte, die "Coronaleugner-Szene" sei ein Brandbeschleuniger für rechtsextreme Gewalt. "Seit Beginn der Pandemie sehen wir eine bedrohliche Zunahme von Bewaffnung und Tag-X-Terrorplänen in diesen Bewegungen."
Studie: Häfen weltweit überlastet
Die internationalen Handelshäfen kommen einer Studie zufolge mit dem Umschlag nicht hinterher. Lockdowns in China, aber auch fehlende Container bremsen den Welthandel - wahrscheinlich noch monatelang. Die Pandemie und der Ukraine-Krieg führen dazu, dass die großen internationalen Handelshäfen derzeit rund um den Globus den Warentransfer nicht wie gewünscht abarbeiten können. Der zur Allianz gehörende Industrieversicherer AGCS geht davon aus, dass sich die Probleme nicht schnell lösen lassen. In ihrer Analyse der Schifffahrtsrisiken zeichnet die AGCS-Studie ein düsteres Bild der derzeitigen Situation. So werde etwa allein im weltgrößten Hafen Shanghai eine Rückkehr zum Normalbetrieb nach dem derzeit noch andauernden Lockdown Monate dauern. Eine Prognose sei schwierig, weil dies sowohl von den Maßnahmen der chinesischen Behörden als auch der Entwicklung der Pandemie in China abhänge.
Zahl der Beschäftigten in Pflegeberufen steigt weiter
Die Zahl der Beschäftigten in Pflegeberufen in Deutschland nimmt weiter zu - trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Fachkräftemangels. Im Jahr 2021 seien rund 1,67 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig in der Pflege beschäftigt gewesen, rund 44.300 mehr als ein Jahr zuvor, teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg zum "Tag der Pflegenden" mit, der am Donnerstag begangen wird. In der Altenpflege habe die Zahl binnen eines Jahres um rund 12.700 auf 627.900 zugenommen, in der Gesundheitspflege um 31.600 auf 1,04 Millionen. Der Anstieg verteile sich sowohl auf Vollzeit- als auch Teilzeitbeschäftigte. Der Trend ist seit 2017 ungebrochen: In den fünf Jahren gab es in der Altenpflege einen Beschäftigtenzuwachs um zwölf Prozent, in der Gesundheitspflege um neun Prozent. Über alle Berufe habe das Beschäftigungswachstum nur bei fünf Prozent gelegen, teilten die Nürnberger Statistiker mit.
Karlsruhe billigt Restaurant-Schließungen durch Corona-Notbremse
Der Bund durfte über die sogenannte Corona-Notbremse in der dritten Pandemie-Welle im Frühjahr 2021 Gaststätten und andere Speiselokale schließen. Diese Maßnahme sei verfassungsrechtlich gerechtfertigt gewesen, teilte das Bundesverfassungsgericht heute mit. Die Verfassungsbeschwerde eines Restaurantbetreibers aus Berlin wurde nicht zur Entscheidung angenommen (Az. 1 BvR 1295/21). Die Richterinnen und Richter hatten zentrale Maßnahmen der Bundesnotbremse bereits im November in zwei grundsätzlichen Entscheidungen gebilligt. Der Bund wollte 2021 sicherstellen, dass überall im Land dieselben Maßnahmen greifen, sobald sich die Corona-Lage in einer Region zuspitzt. Das hatte eine Klagewelle ausgelöst.
UKE-Infektiologin Addo rechnet mit Maskenpflicht im Winter
Die Infektiologin Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) rechnet nach eigenen Worten damit, dass im Winter in Deutschland die Maskenpflicht wieder eingeführt wird. Nach einem guten Sommer würden im Herbst die Fallzahlen wieder steigen, sagte die Professorin der "Rheinischen Post". "Ich gehe davon aus, dass Maßnahmen wie die Maskenpflicht im Winter zurückkommen - jedenfalls im öffentlichen Raum und in Innenräumen, wo Abstand halten schwierig ist", erklärte die Infektiologin. Mit neuen Lockdowns rechne sie wegen der wachsenden Immunität derzeit nicht. Viele Menschen seien geimpft, wenn auch nicht genug, sagte sie. "Das Coronavirus wird uns noch Jahre begleiten, aber 2023 könnte es endemisch werden", erklärte Addo. Wie bei der Influenza würden die Zahlen im Winter hochgehen und Risikogruppen müssten sich schützen. "Ansonsten aber helfen Hygiene, Lüften, Abstand halten", sagte die Infektiologin.
Deutsche reisen wieder mehr ins Ausland
Die Reiselust ist wieder da: Die Buchungszahlen gehen steil nach oben, ist aus der Reisebranche zu hören. Mallorca zum Beispiel ist sehr gefragt. Auffällig sei, dass sich die Deutschen wieder etwas gönnen. So stünden neben dem Mittelmeerraum auch etwa die Malediven hoch im Kurs. Sehr viele Reiseunternehmen bieten flexible Umbuchungs- und Stornoangebote, die aufgrund der Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre gut angenommen werden. Viele Airlines - etwa die Lufthansa - verzeichnen eine erhöhte Nachfrage. Diese und die gestiegenen Energiekosten führen allerdings zu höheren Flugpreisen.
Niedersachsen: 15.234 neue Fälle - Inzidenz steigt wieder
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 15.234 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche, liegt bei 731,5 und ist damit gestiegen - am Montag betrug der Inzidenz-Wert 690,6.
RKI: Bundesweite Inzidenz wieder über 500
Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute mit 522,7 an. Gestern hatte der Wert bei 499,2 gelegen (Vorwoche: 632,3 Vormonat: 1097,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 107.568 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 113.522 registrierte Ansteckungen). Allerdings liefern die Zahlen kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Hamburg: 868 neue Corona-Fälle registriert
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat für Hamburg 868 Corona-Neuinfektionen registriert. Gestern waren es 1.010, vor einer Woche 1.072. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 505,1 (Vortag: 535,3; Vorwoche: 705,8). Neue Todesfälle wurden nicht verzeichnet.
Weil die Hamburger Sozialbehörde Anfang Mai ihre bisher tägliche Veröffentlichung der Corona-Daten eingestellt hat, veröffentlicht der NDR nun im Corona-Ticker täglich die aktuellen Zahlen des RKI. Die Gesundheitsbehörde der Hansestadt teilt nur noch einmal wöchentlich - jeweils dienstags - eine Aktualisierung zur Sieben-Tage-Inzidenz sowie der Krankenhaus-Auslastung mit. Diese Daten und Werte können von denen des RKI abweichen.
Schleswig-Holstein registriert 5.432 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt leicht
In Schleswig-Holstein ist die Sieben-Tage-Inzidenz erneut leicht gesunken - auf 763,6 Fälle pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Gleichwohl ist das immer noch der höchste Wert aller Bundesländer. Am Vortag lag der Wert bei 781,6, vor einer Woche bei 884,9. Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden binnen 24 Stunden 5.432 Neuinfektionen registriert, vor einer Woche waren es 5.888. Die mit Abstand höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Bundesland hat weiterhin der Kreis Steinburg (1.360,3). Die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche - die Hospitalisierungsinzidenz - sank im Vergleich zur Vorwoche von 4,81auf 3,64.
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Start für den Live-Ticker zur Corona-Lage am Dienstag
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Mit unserem Live-Ticker wollen wir Sie auch heute - am Dienstag, 10. Mai 2022 - über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog von Montag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 9. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 8. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 7. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 6. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 5. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 4. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 3. Mai