Stand: 26.08.2020 18:18 Uhr

Corona-Chronologie: Mai 2020

Die Kundgebungen zum Tag der Arbeit fallen in diesem Jahr Corona-bedingt weitgehend aus. In Schlachthöfen treten die ersten größeren Corona-Ausbrüche auf. Die Politik gibt am 6. Mai grünes Licht für weitere Lockerungen: Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen, auch in der Gastronomie und im Tourismus soll es behutsam wieder losgehen. Trotzdem finden auch im Norden erste "Hygienedemos" statt, auf denen die Corona-Maßnahmen kritisiert werden. Die Fußball-Bundesliga startet am 16. Mai wieder den Spielbetrieb - mit Geisterspielen. Himmelfahrt und Pfingsten strömen Tagesausflügler an die Küsten - teilweise sind die Orte dort so voll, dass sie für weitere Besucher gesperrt werden müssen. Die Corona-Ereignisse vom Mai im Überblick.


1. Mai 2020

Kaum Mai-Demos im Norden - "Mein Schiff 3" in Quarantäne

  • Wegen der Corona-Maßnahmen müssen die Kundgebungen zum Tag der Arbeit weitestgehend ausfallen. Nur kleinere Demonstrationen finden vereinzelt im Norden statt. Ansonsten setzt der DGB auf virtuelle Aktionen im Netz. Auch im Hamburger Schanzenviertel bzw. auf der Reeperbahn kommt es nur zu kleineren Auseinandersetzungen.

  • In Schwerin löst die Polizei eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen auf. Bis zu 600 Demonstranten waren am Südufer des Pfaffenteichs zusammengekommen.

  • An Bord des in Cuxhaven liegenden Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 3" der Reederei TUI Cruises wird ein positiver Corona-Fall festgestellt. Das gesamte Schiff mit fast 3.000 Crew-Mitgliedern - aber ohne Passagiere an Bord - wird unter Quarantäne gestellt. In den kommenden Tagen werden insgesamt neun Crewmitglieder positiv getestet.


4. Mai 2020

Friseure dürfen wieder öffnen

Erstmals seit der mehr als sechs Wochen dauernden Schließung wegen Corona dürfen die Friseure in Deutschland wieder öffnen - allerdings unter strengen Hygiene-Auflagen. Auch im Norden ist es schwer, an einen Termin zu kommen.


5. Mai 2020

Corona-Ausbruch im Schlachthof

Der Schlachthofbetreiber Vion stoppt die Produktion in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg), nachdem bei zahlreichen Mitarbeitern eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde. In den folgenden Tagen werden 130 Mitarbeiter und deren Angehörige positiv auf das Virus getestet. Einige Tage später gibt es einen Corona-Ausbruch auch in einem Schlachthof im niedersächsischen Dissen. Die prekären Arbeitsbedingungen der oft aus Osteuropa kommenden Mitarbeiter in den Schlachthöfen gerät bundesweit verstärkt in den Fokus.


6. Mai 2020

Bund und Länder einigen sich auf Lockerungen

  • Nachdem zuvor bereits mehrere Länder - u.a. auch Niedersachsen - vorgeprescht waren, einigen sich in einer Videoschalte Kanzlerin Merkel und die Regierungschefs der Bundesländer auf weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. So sollen alle Geschäfte wieder öffnen dürfen, auch für die Gastronomie und im Tourismus soll es unter Auflagen wieder losgehen. Die Kontaktbeschränkungen werden bis mindestens 5. Juni verlängert.

  • Grünes Licht gibt es auch für den Neustart der Fußball-Bundesliga: Ab dem 16. Mai darf der Ball in der ersten und zweiten Liga wieder rollen.

  • In den meisten Nordländern waren ab dem 6. Mai zudem auch wieder Spielplätze geöffnet und Gottesdienste erlaubt worden.


7. Mai 2020

UKE-Studie: Covid-19 führt zu Blutgerinnseln

Eine Studie am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigt, dass bei vielen gestorbenen Covid-19-Patienten Thrombosen und Embolien auftraten. Mehrere Patienten seien an einer Lungenembolie gestorben, ohne dass es vor ihrem Tod entsprechende Anzeichen gegeben habe.


9. Mai 2020

Hygiene-Demos auch im Norden

Bundesweit gibt es immer mehr Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen. Kritiker bemängeln, dass diese oft von Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern organisiert bzw. unterwandert werden. Auch in Schwerin kommt es zu Demonstrationen, bei denen die Polizei eingreifen muss, weil beispielsweise die Abstandsregeln nicht eingehalten werden. An den folgenden Wochenenden gehen Demonstranten auch in anderen norddeutschen Städten wie Hannover oder Hamburg auf die Straßen.

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Demonstrant gegen die Corona-Maßnahmen in Hamburg mit Plakat gegen Angela Merkel © NDR Foto: Screenshot

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13. Mai 2020

Restaurants und große Läden in Hamburg dürfen wieder öffnen

  • Nachdem der Hamburger Senat es erst am Vortag bekannt gegeben hat, dürfen Cafés und Restaurants in der Hansestadt wieder öffnen - draußen und drinnen. Bis zu zwei Familien dürfen an einem Tisch sitzen. Die Bedienungen müssen einen Mund- und Nasenschutz tragen und die Anschriften der Gäste notieren.

  • Auch größere Läden dürfen in der Hansestadt wieder Kunden empfangen. Zuvor gab es eine Beschränkung der Läden auf maximal 800 Quadratmeter. Lange Schlangen sind eher die Ausnahme, vereinzelt gibt es sie aber vor großen Möbel- und Elektronikmärkten. "Da gab es einen kurzzeitigen Nachholeffekt", so eine Sprecherin des Handelsverbands Nord.


16. Mai 2020

Fußball-Bundesliga geht weiter - mit Geisterspielen

Begleitet von einem aufwendigen Hygiene-Konzept rollt in der Ersten und und Zweiten Bundesliga wieder der Fußball. Ohne Zuschauer in den Stadien starten Wolfsburg und St. Pauli mit Siegen, während sich der HSV, Kiel und der VfL Osnabrück mit Unentschieden zufrieden geben müssen. Eine Klatsche kassiert Werder im Montagsspiel: Die Bremer unterliegen zu Hause gegen Leverkusen mit 1:4. Nicht antreten konnte Hannover 96: Wegen mehrerer Corona-Fälle beim Gegner wurde das Spiel gegen Dresden abgesagt.


18. Mai 2020

Urlauber dürfen wieder in den Norden kommen

In Schleswig-Holstein wird das Einreiseverbot für Touristen und das Betretungsverbot für die Inseln und Halligen aufgehoben. Auch in Mecklenburg-Vorpommern können Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen Gäste aufnehmen - zunächst allerdings nur Einheimische und nur mit 60 Prozent Auslastung.


21. Mai 2020

Himmelfahrt: Feiertag mit Hauch von Normalität

Bei bestem Wetter begehen die Norddeutschen den Vatertag so entspannt und mit Abstand, dass die Polizei hinterher eine positive Bilanz ohne größere Zwischenfälle ziehen kann. Der Tourismus kommt in allen Nordländern langsam wieder auf Touren. Aus Sorge vor mangelnden Abständen gibt es aber in Schleswig-Holstein auf den Nordsee-Inseln und in St. Peter-Ording und Büsum Betretungsverbote für Tagestouristen.


23. Mai 2020

Leer: Corona-Ausbruch nach Restaurant-Öffnung

Nach einer Eröffnungsfeier in einem Restaurantbesuch in Leer (Ostfriesland) werden 18 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Darunter ist auch der Inhaber des Lokals. Mehr als 200 Personen müssen in den folgenden Tagen in Quarantäne. Die Besucher der geschlossenen Veranstaltung hatten die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten.


30. Mai 2020

Göttingen: Viele Infizierte nach Feiern

Bei mehreren größeren privaten Feiern infizieren sich in Göttingen mehrere Menschen mit dem Coronavirus. Betroffen ist vor allem ein Wohnkomplex am Rand der Innenstadt. In den folgenden Tagen werden mehr als 100 Infizierte gemeldet, 200 Menschen müssen in Quarantäne. Um die Infektionsketten zu durchbrechen, werden Schulen und Kitas in Göttingen wieder geschlossen, bestimmte Sportarten wieder untersagt.


31. Mai 2020

Pfingsten: Ostseestrände teilweise zu voll

Zahlreiche Tagestouristen und Urlauber machen sich Pfingsten bei bestem Wetter auf den Weg an die Küsten. Vor allem auf der A1 in Richtung Ostsee gibt es schon am Freitag viele Staus. Am Sonntag wird der Besucheransturm so groß, dass in Scharbeutz und Haffkrug Zufahrtsstraßen für Tagestouristen gesperrt werden. An der Nordseeküste gibt es wie schon an Himmelfahrt auf mehreren Inseln und in Orten wie Büsum und St. Peter-Ording Betretungsverbote für Tagestouristen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Das Feature | 20.08.2020 | 06:00 Uhr

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